Yahoo stagniert

Suchmaschinen: Google dominiert, verliert aber Marktanteile

Googles Position nicht gefährdet

Gemäß jüngster Erhebungen von Net Applications stellt sich die Situation im globalen Vergleich noch eindeutiger dar. Insgesamt fänden mit 78,45 Prozent zwar etwas weniger User ihren Content mit Hilfe von Google als noch zu Jahresbeginn, dies sei jedoch vorwiegend auf den Erfolg der chinesischen Suchmaschine Baidu zurückzuführen, heißt es im Bericht von Net Applications. "Neben technischen Gründen spielen hier auch kulturelle Gründe wie etwa die Nutzung anderer Schriftzeichen eine große Rolle. Demnach ist damit zu rechnen, dass sich der ohnehin schon hohe Anteil von Baidu auf dem chinesischen Markt sogar noch weiter steigert", meint Spies. "Klammert man China allerdings aus, ist die Marktposition Googles auch durch Baidu nicht gefährdet. Für längerfristige Prognosen müsse insbesondere die Entwicklung im Bereich der mobilen Endgeräte im Auge behalten werden", so der Experte weiter. Baidu kommt weltweit auf 8,87 Prozent und verdoppelte damit seinen Marktanteil seit September 2008. Obwohl sich die Suchmaschine schon seit 2007 in Japan und Europa zu etablieren versucht hat, begründet vor allem Baidus Anteil von 51 Prozent am chinesischen Suchmarkt das gute Abschneiden.

Yahoos Anteil an den weltweit getätigten Suchanfragen fiel in den letzten zwölf Monaten gar von 9,04 auf 7,15 Prozent. Microsofts Bing erreicht in den zwei Monaten seit seiner Platzierung bis Juli diesen Jahres 3,17 Prozent, was jedoch mit einem starken Rückgang der Suchanfragen über das Portal MSN korrespondiert. Marktführer Google ist zudem keineswegs gewillt, das Feld zu räumen, sondern trachtet eher danach, mit der Weiterentwicklung seiner Suchmaschine im Rahmen des Projekts "Caffeine" seine Position zu festigen. Den Ergebnissen eines von der University of Michigan seit 2002 publizierten Konsumentenzufriedenheitsbarometers zufolge wird dieses Vorhaben auch von Erfolg gekrönt sein. Google belegte stets die Spitzenposition, mit Ausnahme von 2007, als Konkurrent Yahoo die Beliebtheitsskala anführte. Dies schlug sich jedoch nicht in Form einer Erhöhung seiner Marktanteile wieder. Auch Microsofts Bing weist noch Schwächen auf, was eine ernsthafte Gefährdung des Branchenprimus auch auf lange Sicht äußerst unwahrscheinlich erscheinen lässt. (pte/mje)