Studie zeigt E-Commerce-Bremsen

Das Fehlen von allgemeinen Geschäftsgepflogenheiten sowie der Mangel an kompetenten Mitarbeitern sind die wichtigsten Hindernisse für den wirtschaftlichen Erfolg des Electronic Commerce in Deutschland. Das ergab eine repräsentative Umfrage, die Infratest Burke im Auftrag der Frankfurter Unternehmensberatung Consulting Partner durchgeführt hat.

Infratest Burke befragte dazu im Juni 2000 über 1300 deutsche Unternehmen. 57,4 Prozent nannten die fehlenden Geschäftsgepflogenheiten, 52,7 Prozent zu wenig Fachkräfte als Bremsen für den Erfolg des elektronischen Handels. Hindernisse im Bereich Sicherheit folgen an dritter Stelle. Die Fälschungssicherheit der übertragenen Informationen (48,1 Prozent) sowie Vertrauensprobleme mit unbekannten Web-Teilnehmern (47,6 Prozent) sehen jeweils knapp die Hälfte der befragten Unternehmen als Hürde an.

Technologische Gründe wie ein zu schneller technologischer Wandel oder zu viele technische Standards werden hingegen nur von knapp einem Viertel der Unternehmen angeführt. Am wenigsten ins Gewicht fallen bei den Unternehmen rein interne Probleme. Dazu gehören die mangelnde Unterstützung durch das Management (17,7 Prozent) oder Abstimmungsschwierigkeiten zwischen unterschiedlichen Fachbereichen (16,5 Prozent). "Zwar ist das Thema Electronic Commerce offenbar in das Bewusstein der meisten Manager gedrungen, allerdings werden bislang noch eher die externen Rahmenbedingungen als Hürden empfunden", kommentiert der für die Studie verantwortliche Geschäftsführer von Consulting Partner, Dr. Ralf E. Strauß.

Auch hohe Telefongebühren (18,7 Prozent) sowie der Mangel an geeigneten Inhalten (19 Prozent) werden von weniger als 20 Prozent der Befragten als Hürden für den Erfolg des E-Commerce eingestuft. Eher unproblematisch bewerten die Befragten auch den Integrationsaufwand mit bestehender Infrastruktur (38,1 Prozent) oder die Verfügbarkeit von Diensten zur Abwicklung von E-Commerce-Geschäften wie Logistik und Zahlung (31,4 Prozent).

Unternehmen, für die E-Commerce strategische Bedeutung besitzt, beurteilen den Einsatz neuer Technologien positiver als diejenigen, die als Imitatoren zunächst das Verhalten der Wettbewerber beobachten. So sagt die Mehrheit der Unternehmen mit einer eigenständigen E-Strategie aus, dass technologische Entwicklungen für sie keine Hürden darstellen (52,9 Prozent) beziehungsweise sie Technologien nicht als zu kompliziert erachten (58,3 Prozent). Die andere Gruppe der Unternehmen sieht sich der Studie zufolge weitaus mehr durch schnelle technologische Entwicklungen (35,9 Prozent) und komplizierte Technologien (32,1 Prozent) bedrängt. (jma)