Studie: USA im Fadenkreuz der Hacker

Diesen Monat wurden über 9000 Websites angegriffen, so viele wie nie zuvor. Dabei konzentrieren sich die Attacken zunehmend auf politisch motivierte Ziele. Aktuell geraten vor allem Sites der US-Regierung unter Beschuss.

Dies geht aus einer Studie des britischen Security-Spezialisten mi2g hervor. Schon im August war eine Rekordzahl von 5830 Sites angegriffen worden. Dennoch zeigten sich die Hacker im September noch aggressiver und knackten 9011 Homepages.

Über 4100 der betroffenen Sites sind in den Vereinigten Staaten registriert, viele davon gehören US-Regierungsbehörden. Betroffen waren unter anderem das House of Representatives, die Landwirtschafts- und Erziehungsministerien, der National Park Services, der Geologische Dienst sowie diverse NASA-Homepages. Besonders beliebt bei den Angreifern waren daneben Websites in Brasilien (835), Großbritannien (376), Deutschland (356) und Indien (285).

Die Mehrzahl der Angriffe traf auf Windows-Maschinen gehostete Sites. 1740 der attackierten Server liefen unter Linux, 933 unter diversen BSD-Varianten. Lediglich 229 Mal wurden Solaris-Webserver geknackt. Insgesamt sagt mi2g für 2002 einen neuen Rekord von mehr als 45.000 Defacements weltweit voraus. Zum Vergleich: 2001 fielen gut 31.000 Sites Hackern zum Opfer, 2000 lediglich 7800. 1999 waren es knapp 4200, 1998 sogar nur 269. (jlu)