Mitarbeiter ignorieren Sicherheitsrichtlinien

Studie: Sorgloser Umgang mit Daten ist Alltag

In vielen Unternehmen sind keine Sicherheitsrichtlinien im Hinblick auf den Umgang mit Daten eingeführt. Und wenn, werden diese von den Mitarbeitern häufig nicht beherzigt.

Unternehmen müssen verstärkt auf die Einhaltung firmenweiter Datenspeicherungsrichtlinien achten, denn Mitarbeiter gehen zum Großteil viel zu sorglos mit der Datenspeicherung um. Wie Kroll Ontrack, ein Spezialist für Datenwiederherstellung , in einer Studie heraus gefunden hat, sichern 61 Prozent der Mitarbeiter Geschäftsdateien vorwiegend auf der lokalen Festplatte ihres Desktop-Geräts, obwohl sie zur Speicherung in einem Netzwerkordner verpflichtet wären. Im Fall eines Plattencrashs sind die Daten verloren, da meistens kein Backup von den lokalen Harddisks gemacht wird. "Zu den Maßnahmen, die Firmen setzen sollen, gehört vor allem die Aufklärung ihrer Mitarbeiter bezüglich sicherheitstechnischer Belange", erläutert Kathrin Brekle, Sprecherin von Kroll Ontrack, im Gespräch mit pressetext.

Richtlinien sind der Erhebung zufolge bei lediglich 40 Prozent der befragten Unternehmen eingeführt. Hier zeige sich deutlich, dass sie nicht durchgehend eingehalten werden, so Brekle. Ein Backup der Daten findet darüber hinaus auch zu selten statt, wie die Studienautoren anmerken. Die Möglichkeit, die Verlustgefahr mit Hilfe einer Backup-Software oder externen Backup-Laufwerken zu minimieren, wird selten ausgeschöpft. 44 Prozent der Befragten gaben an, dass ihr bevorzugter Speicherort nicht gesichert wird.

"Wer Dateien lediglich auf der lokalen Festplatte seines Arbeitsplatzrechners oder Laptops sichert, handelt zumeist im Widerspruch mit Datenspeicherungs-Richtlinien, da diese alle Mitarbeiter üblicherweise zur Verwendung von Netzwerkordnern verpflichten", erläutert Edmund Hilt, Managing Director von Kroll Ontrack. Mit der Anweisung zur Dokumentensicherung im Firmennetzwerk gewährleisten Unternehmen, dass die Daten der einzelnen Beschäftigten regelmäßig ein Backup erfahren, welches den jeweiligen Compliance-Regeln entspricht. "So sinkt die Gefahr, dass entscheidende Dokumente verloren gehen können", meint Hilt.

"In der Praxis sieht es jedoch anders aus. Entsprechend groß ist das Risiko, dass wichtige Dokumente plötzlich nicht mehr auffindbar sind - seien es Projektpläne und Kalkulationsblätter oder sogar Kundendaten und Geschäftszahlen. Lokal gespeicherte Daten werden in der Regel nicht von einem zentralen Backup mit erfasst", sagt Hilt. Um dem Verlust wichtiger Geschäftsdokumente vorzubeugen, empfiehlt Kroll Ontrack jedem Unternehmen, eindeutige und verbindliche Datenspeicherungs-Richtlinien zu definieren und zu kommunizieren. "Unsere aktuelle Umfrage macht jedoch auch deutlich, dass unternehmensweite Richtlinien zur Speicherung von Dateien für die überwiegende Mehrheit wichtiger Geschäftsdaten noch keinen wirksamen Schutz darstellen", ergänzt Hilt. Auf deren Einhaltung müsste viel stärker Wert gelegt werden. (pte/mje)