Internet-Nutzung und IT-Wissen schlecht

Studie: Jeder dritte Deutsche ein digitaler Außenseiter

Im Hinblick auf die Nutzung digitaler Medien läuft ein Riss durch Deutschland. 35 Prozent digitalen Außenseitern stehen 32 Prozent Trend- oder Berufsnutzer und digitale Profis gegenüber. Das geht aus einer Studie der Initiative D21 hervor.

"Die allerbesten Dinge passieren noch immer analog", trällert der Münchner Sänger Ringsgwandl. Mehr als jeder Dritte scheint ihm Recht zu geben: 35 Prozent der Bundesbürger gelten als digitale Außenseiter. Das geht aus der Studie "Digitale Gesellschaft" hervor, die TNS Infratest für die Initiative D21 durchgeführt hat. TNS Infratest-Geschäftsführer Robert Wieland spricht von einer "neuen digitalen Spaltung" des Landes.

Dabei geht es nicht nur um Hardware-Ausstattung und Internet-Zugang. Mindestens ebenso gravierend sind die Unterschiede zum Wissen rund um die digitale Welt und die Einstellung der Menschen dazu.

Insgesamt identifizieren die Forscher in Deutschland sechs Nutzer-Typen:

1. Digitale Außenseiter: Sie stellen mit 35 Prozent die relative Mehrheit. Digitale Außenseiter sind im Schnitt knapp 63 Jahre alt. Zwei Drittel von ihnen sind Frauen. Sie liegen von Bildung und Einkommen her unter dem Bundesdurchschnitt.

2. Gelegenheitsnutzer: Unter diese Gruppe fallen weitere 30 Prozent der Deutschen. Sie sind typischerweise knapp 42 Jahre alt, 55 Prozent sind Frauen. Bildung und Einkommen entsprechen etwa dem Durchschnitt.

3. Berufsnutzer: Zu ihnen zählt TNS Infratest neun Prozent der Bundesbürger. Sie sind meist 42 Jahre alt, das Geschlechterverhältnis ist mit 48 Prozent Frauen und 52 Prozent Männern fast ausgewogen. Sie verfügen über einfache bis mittlere Bildungsabschlüsse und verdienen etwas höher als der Durchschnitt.

4. Trendnutzer: Elf Prozent der Deutschen gelten als Trendnutzer. Ihr Altersdurchschnitt liegt bei knapp 36 Jahren. Digitale Trends ziehen vor allem Männer an - sie stellen 78 Prozent - und junge Menschen, denn der Schüleranteil ist mit dreizehn Prozent der höchste in allen Kategorien. Trendnutzer sind tendenziell gebildeter und verdienen gut.

5. Digitale Profis: Digitale Profis stellen zwölf Prozent der Deutschen. Sie sind in der Regel 36 Jahre alt. Zwei Drittel sind Männer, ein Drittel Frauen. Mit vierzig Prozent Akademikern verfügt diese Nutzer-Gruppe über eine überdurchschnittlich hohe Bildung. Auch das Einkommen liegt über dem Schnitt.

6. Digitale Avantgarde: Sie kommen zwar nur auf drei Prozent, weisen aber in die Zukunft - digitale Avantgardisten sind mit durchschnittlich knapp 31 Jahren die jüngsten Nutzer. Rund jeder Zehnte geht noch zur Schule. Sechzig Prozent sind Männer, meist mit hoher Bildung. Dennoch bleibt ihr Einkommen unter dem Bundesdurchschnitt. Auffallend in dieser Gruppe: Gut jeder Vierte (26 Prozent) ist Single.