Studie: Internet verändert die Mediennutzung

Online-Kommunikation und das Surfen im Internet führen zu einer rückläufigen Nutzung traditioneller Medien wie Fernsehen und Print-Titeln. Dies ist das zentrale Ergebnis einer repräsentativen Studie, die Infratest Burke im Auftrag der AdLink Internet Media AG in vier europäischen Ländern durchgeführt hat.

Infratest Burke befragte insgesamt 1310 repräsentative Online-User in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Schweden unter anderem nach deren Medienausstattung oder dem Anlass der Internet-Nutzung. Die Meinungsforscher wollten damit herausfinden, inwieweit die Nutzung des Internets sich auf den Gebrauch traditioneller Medien auswirkt.

Für alle Länder ist demnach deutlich erkennbar, dass die Nutzung traditioneller Medien zugunsten des Internets zurückgeht. 51 Prozent der Befragten gaben an, aufgrund des Surfens im Internet weniger fernzusehen. In Deutschland ist der Wert mit 52 Prozent bereits leicht überdurchschnittlich; der Höchstwert wurde in Frankreich mit 59 Prozent festgestellt. Zugleich gaben 29 Prozent der Befragten an, weniger Printmedien zu nutzen. Vor allem die überregionalen Tageszeitungen und Wirtschaftsmagazine verlieren der Studie zufolge für die Internet-User überproportional stark an Bedeutung.

Der deutliche Verlust des Fernsehens bei der Mediennutzung sei darauf zurückzuführen, dass das Internet-Surfen in erster Linie zu Hause stattfinde. Daher bleibe für TV-Unterhaltungssendungen wie Serien und Spielfilme weniger Zeit, heißt es. Diese verlieren überproportional stark. In Deutschland wurde diese Entwicklung von bis zu 75 Prozent, in Schweden sogar von bis zu 77 Prozent der Befragten bestätigt.

Im Internet greifen der Untersuchung zufolge mehr als zwei Drittel aller Anwender überwiegend auf dieselben Seiten zurück. Gefragt seien vor allem Firmeninformationen, Nachrichten, Online-Reiseführer und Regionales. Laut Infratest-Burke hat mehr als die Hälfte der User nur bis zu 20 Bookmarks in ihrer Favoriten-Liste. Trotz der intensiveren Internet-Nutzung verbringen aber über 90 Prozent der Befragten genauso viel Zeit mit Familie, Freunden oder anderen Freizeitaktivitäten. Das häufigere Surfen habe damit keine Auswirkung auf das soziale Alltagsleben. (jma)