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Strom, Klima, Fläche: Rechenzentren am Limit

Bessere Auslastung mit Virtualisierung

Die Hosting-Anbieter, technologisch sicher die Speerspitze der deutschen Rechenzentrumsbetreiber, singen gerne das Hohelied der Virtualisierung, wenn es darum geht, die Leistungsdichte und Hardwareauslastung in ihren Server-Racks zu steigern. Denn sie wissen, dass ohne Virtualisierung die meisten Server im Durchschnitt kaum zu mehr als zehn Prozent ausgelastet sind. Web-Hoster, die eine Vielzahl gleicher Anwendungen betreiben, schwören dabei auf Betriebssystem-Virtualisierung mit "Swsoft Virtuozzo" oder auf "Sun Solaris Containers". Die genannten Produkte virtualisieren den Zugriff auf das Host-Betriebssystem und bieten den Anwendern garantierte Ressourcen – auch Container genannt - innerhalb ihrer virtuellen Umgebungen.

Freikühler sind außen angebracht. Bei 1&1 kühlen sie über 30 000 Server.
Freikühler sind außen angebracht. Bei 1&1 kühlen sie über 30 000 Server.

Einen anderen Weg beschreiten "VMware ESX", "Microsoft Virtual Server" und "Xen", die den Zugriff auf die Hardware virtualisieren. Dabei arbeitet sowohl der Host als auch jeder Gast mit einem eigenen, unabhängigen Betriebssystem. Wird jeweils nur ein einziges Betriebssystem – Windows oder Linux – auf einem physikalischen Server benötigt, so ist die Betriebssystem-Virtualisierung klar im Vorteil, da sie im Vergleich zur Hardwarevirtualisierung weitaus weniger Ressourcen "frisst". Siehe auch den Computerwoche-Beitrag zu "Xen Enterprise 4.0".

Dell-Manager Dümig weiß, dass sich Virtualisierung "eigentlich in fast allen Bereichen einsetzen lässt, am einfachsten ist es aber bei all den Infrastrukturaufgaben, wie DHCP, DNS, Active Directory, System Management und Virenschutz-Servern." Bei einer Server-Konsolidierung sollten jedoch zwingend auch das Patch- und System-Management sowie das Backup angepasst werden, erklärt der Praktiker. "Mit Virtualisierung können wir die Auslastung unserer Server von 15 bis 20 Prozent auf rund 60 bis 70 Prozent erhöhen - bei gleich bleibender Performance für den Nutzer der Applikation", beschreibt Patrick Pulvermüller, verantwortlicher Geschäftsführer für den Rechenzentrumsbetrieb bei Host Europe die Vorteile.