Strafanzeigen via Internet - ein beliebter Service der Polizei

Behörden haben noch Nachholbedarf

Erhebliche Unterschiede sieht der Bitkom bei der Benutzerfreundlichkeit der Online-Dienste. Während die Polizei in Baden-Württemberg auf ihrer Homepage lediglich ein allgemeines Textfeld zur Übermittlung von Anzeigen anbietet, haben andere Bundesländer umfassende Portale eingerichtet. Hier werden die Anzeigen zum Teil nach Delikten wie "Körperverletzung" oder "Diebstahl" vorsortiert.

Beim jeweiligen Webformular stehen ausführliche Erklärungen zu den wichtigsten Elementen einer Anzeige und der weiteren Bearbeitung bereit. Eingehende Hinweise werden automatisch an die zuständigen Dienststellen weitergeleitet. Von dort erhalten die Absender eine Bestätigung über den Empfang.

Ungewöhnlich: Bei der modernen Polizeiarbeit hinkt Bayern hinterher.
Ungewöhnlich: Bei der modernen Polizeiarbeit hinkt Bayern hinterher.
Foto: Bitkom

Insgesamt haben Deutschlands Ämter und Behörden im Internet laut Bitkom immer noch Nachholbedarf. Während sich in vielen Ländern immer mehr Behördengänge online erledigen lassen, bleibt das in der deutschen Verwaltung die Ausnahme. Das belegt auch eine Studie im Auftrag der Europäischen Kommission zu den Internet-Diensten der öffentlichen Hand. Im Vergleich der 15 EU-Kernländer landet Deutschland dabei auf dem 13. Platz. Nur Griechenland und Luxemburg schneiden schlechter ab. "Das ist ein Armutszeugnis", kommentiert Harms. "Elektronische Dienste sparen Kosten und verbessern den Service für Bürger. Eine Chance, die wir noch besser nutzen müssen." (Computerwoche/hal)