Strafanzeigen via Internet - ein beliebter Service der Polizei

Ob Fahrradklau, Beleidigung oder Nachbarschaftsstreit: In zehn Bundesländern können die Bürger inzwischen online Strafanzeige einreichen.

Nur in Bayern, Bremen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen und Thüringen nimmt die Polizei noch keine Strafanzeigen online entgegen. Überall sonst ist Klagen via Web möglich und wird von den Bürgern dankbar angenommen. Einer Untersuchung des ITK-Branchenverbands Bitkom zufolge ist Nordrhein-Westfalen die Hochburg der Internet-Streihansel. Dort sind seit März 2004 mehr als 60.000 Strafanzeigen über das Internet eingegangen. Das sind durchschnittlich 20.000 pro Jahr.

Jörg Menno Harms, Vizepräsident des Bitkom, findet die Entwicklung gut: "Immer mehr Landesregierungen erkennen die Vorteile elektronischer Bürgerdienste. So sind beispielsweise viele Menschen eher bereit, eine Anzeige über das Internet aufzugeben. Vor allem das Hemmnis, persönlich eine Wache zu besuchen, entfällt. So erfährt die Polizei nach eigenen Angaben heute von mehr Straftaten als früher", frohlockt der Verbandssprecher in einer Pressemitteilung. Ob die überlasteten Gerichte in Deutschland ebenso erfreut sind, bleibt dahingestellt.