Stellt Sega Produktion von Dreamcast ein?

Sega stellt japanischen Berichten zufolge möglicherweise ab März die Produktion seiner Spielekonsole Dreamcast ein. Stattdessen wolle sich das japanische Unternehmen künftig auf die Entwicklung und den Vertrieb von Spielesoftware konzentrieren. Ein Sprecher von Sega USA hat dies inzwischen allerdings dementiert.

"Sega wird weiterhin an der Produktion der Dreamcast festhalten. Wir arbeiten derzeit an über 100 Spielen für die Plattform, die nächstes Jahr auf den Markt kommen", sagte Vize-Marketingvorstand Charles Bellfield gegenüber CNN. Berichte, wonach Sega künftig Software für die Konkurrenzprodukte PlayStation2 und Microsofts Xbox entwickeln wolle, seien auf eine falsch interpretierte frühere Mitteilung des Unternehmens zurückzuführen, so Bellfield. Sega habe demnach nur gemeldet, dass es Spiele nicht nur für Konsolen, sondern auch für PDAs oder Set-Top-Boxen anbieten werde.

Bei einem japanischen Sprecher des Unternehmens hört sich das allerdings anders an. Seinen Worten zufolge befindet sich Sega bereits in Verhandlungen über die Lieferung von Software für Sonys PlayStation2 und Nintendos Game Boy Advance. Hinsichtlich der Einstellung der Dreamcast-Produktion sei noch nichts entschieden, wird er in japanischen Medien zitiert. Sega erwäge allerdings zum April eine Umstrukturierung, bei der der Produktionsstopp eine Option sei.

Die unterschiedlichen Statements zeigen, dass sich die Gerüchte durchaus bewahrheiten könnten. Schließlich ist Dreamcast der größte Verlustbringer für das Unternehmen. Der Verlust rührt von den Kampfpreisen her, zu denen Sega die Dreamcast-Konsole in den USA anbieten muss, um gegen die PlayStation2 von Sony bestehen zu können. Marktbeobachter gehen davon aus, dass Sega deswegen im noch bis Ende März laufenden Geschäftsjahr zum vierten Mal in Folge rote Zahlen schreiben wird. Der Wettbewerb wird sich zudem verschärfen, wenn Microsofts Xbox und Nintendos neue Spielekonsole Gamecube in diesem Jahr auf den Markt kommen.

Die Sega-Aktionäre zumindest stünden einer Konzentration auf die Entwicklung von Spielesoftware für die Konkurrenzkonsolen positiv gegenüber. Der Kurs der Sega-Aktie schoss als Reaktion auf die Nachricht am Morgen in Tokio um 200 Yen oder rund 15,7 Prozent auf 1470 Yen nach oben. (jma)