Startschuss für Münchner Multi-Core-Initiative

Der Lehrstuhl für Rechnerarchitektur und Rechnerorganisation / Parallelrechnerarchitektur an der TU München hat die "Münchner Multicore-Initiative" gestartet. Eine Arbeitsgruppe wird in Kooperation mit Herstellern und Anwendern von Multicore-Mikroprozessoren auf dem Gebiet paralleler Prozessoren forschen.

Es geht dabei neben der Untersuchung der Mikroprozessoren um die Weiterentwicklung von Programmiermodellen und Werkzeugen. Erforscht werden soll zudem die Anpassung verschiedenster Anwendungen an künftige parallele Prozessoren.

Heute entwickeln alle etablierten Mikroprozessorhersteller Chips mit mehrfach integrierten Prozessorkernen, die Multicore-Prozessoren. Absehbar ist, dass bereits im Jahr 2010 Hunderte von Prozessorkernen auf einem Chip vorhanden sein werden. Die verfügbare Rechenleistung pro Chip wird sich deshalb auch künftig wie in den letzten 30 Jahren etwa alle 18 Monate verdoppeln. Ein großer Unterschied zur Vergangenheit ist jedoch, dass in Zukunft nur Programme profitieren werden, die viele parallel verarbeitbare Ausführungsströme bereitstellen.

Damit kommt ein bisher oft vernachlässigtes Anforderungsprofil auf jeden zukünftigen Informatiker zu: die Beherrschung des parallelen Programmierens. Dies betrifft nicht nur parallele Algorithmen und Synchronisationskonzepte. Auch theoretisches und praktisches Wissen um parallele Programmiersprachen und parallele Programmiermodelle sowie die Nutzung entsprechender Werkzeuge sind gefragt. Derartige Fertigkeiten sollen sich in Zukunft alle werdenden Informatiker bereits im Grundstudium aneignen. "Parallelrechnen verlässt die Nische der Supercomputer und wird zum Standard-Programmiermodell", sagt Prof. Dr. A. Bode vom LRR-TUM. Dieselbe Meinung verträten auch alle großen IT-Unternehmen wie Microsoft, Intel, Sun oder AMD.

Im Rahmen der Initiative werden unter anderem die neu am Markt befindlichen Multicore-Systeme analysiert, um Software möglichst gut darauf anpassen zu können. Die momentan verfügbare Hardwareausstattung reicht von neuesten Multicore-Architekturen von Intel (Core-Duo, Woodcrest und Montecito), Sun (Niagara T1) bis zu AMD (Dual-Opteron) und IBM (Cell-Simulator). (Detlef Scholz / ala)

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