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Standleitung zum Meeresgrund

40 Kilometer Kabel

An ihrem Laptop überwacht die Meeresbiologin ihr Netzwerk. "Es wächst", sagt sie liebevoll. Die vierzig Kilometer Kabel für den neuen Venus-Strang in der Straße von Georgia liegen bereits seit April. Die Computer an diesem Landanschluss am Rand von Vancouvers Flughafeninsel Sea Island wurden erst kürzlich konfiguriert. Jetzt sollen Stromplattform und Messgerät folgen.

Das Achterdeck der "Vector" aus der Flotte der kanadischen Küstenwache erscheint viel zu klein. Container mit Ausrüstung stehen gedrängt, daneben Plattformen mit Dutzenden Messsensoren. Noch aber fehlt das gigantische Node. Das Unternehmen bekommt buchstäblich Gegenwind. Immer wieder machen kräftige Böen das Beladen unmöglich. Keine Chance, den Zweieinhalb-Tonnen-Koloss sicher an Bord zu bringen.

Es droht das Aus, zumindest für dieses Jahr. "Zwei Tage waren vorgesehen", sagt Pressesprecher Nikolai Korniyuk. Ein Tag, um Stromversorger und Instrumente in dreihundert Meter Tiefe in der Straße von Georgia abzusetzen, der zweite Tag, um die Kabel anzuschließen. "Der nächste Schiffsmieter wartet schon, und bis Mitte 2008 ist die ,Vector´ möglicherweise ausgebucht." Der gebürtige Russe bleibt trotzdem gelassen. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Verena Tunnicliffe telefoniert, organisiert und gewinnt Zeit, immerhin bis zum Wochenende.