Stadt Wien prüft Umstieg auf Linux

Nach München will nun auch die Stadt Wien mittelfristig an den Arbeitsplätzen der Verwaltung Linux einsetzen. Die Magistratsabteilung 14 hat jetzt einen Antrag der Wiener Grünen positiv beantwortet, der die Einführung von Open-Source-Software fordert.

"Die Stadt prüft nun den mittelfristigen Umstieg auf Linux-Produkte am Arbeitsplatz", sagte die Technologiesprecherin der Wiener Grünen, Marie Ringler. "Wermutstropfen dabei ist allerdings die immer noch etwas zögerliche Haltung der Stadt Wien, die erst 2007 umsteigen will", kritisiert Ringler.

Die Magistratsabteilung 14 der Stadt Wien begründete den späten Umstieg zum einen mit den Nutzungsrechten für Windows 2000 und Office 2000, die erst im Jahr 2007 auslaufen. Dadurch entstünden der Stadt bis dahin keine zusätzlichen Lizenzkosten, so die Verwaltung. Das sei auch der Unterschied zu München. Zum anderen erwartet die Stadt Wien durch den früheren Umstieg auf Linux höhere Kosten.

Die Wiener Grünen hingegen halten einen raschen Umstieg für sinnvoll und machbar. Der Vergleich mit München sei nicht stichhaltig, weil der Grund für den Umstieg in München die Einstellung des Supports durch Microsoft und nicht ein Auslaufen der Lizenzen war. Auch das Kosten-Argument überzeugt die Grünen nicht. Die Grundlage der Kalkulation sei unklar. Noch gebe es keine Aufschlüsselung, wie viel der Support für Microsoft-Produkte magistratsintern derzeit kostet, so die Grünen.

"Wir wünschen uns von der Stadt Wien mehr politischen Mut zu Linux in der Verwaltung. Denn eine offene Stadt braucht offene Software-Standards", sagte Marie Ringler. (Jürgen Mauerer)