Erstes Halbjahr 2009

Speichergeschäft bei DRAMs durchwachsen

Das Geschäft ist im ersten Halbjahr 2009 bei den meisten Speicheranbietern besser gelaufen als befürchtet. Insgesamt lassen sich die ersten sechs Monate als durchwachsen bezeichnen.

Zudem prägten das erste Halbjahr schlechte Nachrichten: „Die Insolvenz von Qimonda, starke Preisnachlässe sowie die Weltwirtschaftskrise haben zu einer erheblichen Kaufzurückhaltung geführt“, konstatiert Edmund Dägele, Präsident & CEO bei takeMS.

„Der angekündigte Nachfrageeinbruch blieb allerdings aus“, erklärt George Linardatos, Geschäftsführer bei Transcend. „Wir konnten keine starken Wachstumsquoten erzielen. Bei relativ stabilen Preisniveaus haben sich Erhöhungen der abgesetzten Mengen positiv auf den Umsatz niedergeschlagen“, fügt Linardatos hinzu. Das sei im vergangenen Jahr wegen des starken Preisverfalles nicht immer möglich gewesen.

Den Stückzahlen steht jedoch der Preisdruck als Problemfall gegenüber. „Die Preise sind auf ein sehr niedriges Niveau abgefallen, weshalb sich die guten Abverkäufe nicht in besseren Umsätzen bemerkbar machen“, ergänzt Florian Gerken, Senior Manager Components bei Ingram Micro Distribution.

Im 4-Wochenrückblick verzeichnen die Verkaufspreise für DDR1-, DDR2- und DDR3-Speicher mit zwei GByte einen leichten Rückgang um drei bis fünf Prozent. 1-GByte-Riegel bleiben dagegen relativ stabil. Lediglich DDR3-1600-Module sind seit der KW 23 mit zehn bis 19 Prozent deutlich preiswerter geworden. Die Branche hofft, dass im zweiten Halbjahr weniger starke Schwankungen bei DDR-RAMs auftreten. „Nach einem sehr guten ersten Quartal, insbesondere im März, ist die Nachfrage nach DDR1 und DDR2 im zweiten Quartal zunächst deutlich zurückgegangen und im Juni dann aber wieder angestiegen“, erklärt Christian Marhöfer, Geschäftsführer bei Kingston. Vermutlich musste der Fachhandel im April noch Q1-Bestände abverkaufen.

Nach DDR1-Speichern herrscht im Nachrüstmarkt weiterhin eine stabile Nachfrage. „Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet DDR2 im ersten Halbjahr einen starken Rückgang“, sagt Jochen Bless, Business Unit Manager Storage & Components bei Actebis Peacock. „Bei DDR3-Modulen steigt der Bedarf auch aufgrund sinkender Preise. Im Vergleich zu DDR1 und DDR2 ist der Absatz aber noch deutlich ausbaufähig“, so Bless. Laut Kingston betrug der Anteil im zweiten Quartal 4,6 Prozent, in der ersten drei Monaten 2009 waren es noch 1,5 Prozent. „Aktuell ist die Verfügbarkeit von Speichern gut“, erläutert Petra Ellinger, Purchasing Manager bei ECOM. „Bislang lässt sich kein Engpass feststellen. Für das neue Quartal sehen wir weiterhin eine stabile, im DDR2-Bereich sogar leicht steigende Preistendenz“, so Ellinger.

Die Nachfrage lag im Juni für alle Produkttechnologien deutlich über der im Mai. Einige Anbieter sprechen sogar von einem regelrechten Nachfrageschub. Vielleicht haben sich einige von der Verunsicherung über mögliche Preiserhöhungen in Q3/2009 zu vorzeitigen Bestellungen hinreißen lassen. Falls dem so ist, muss sich erst noch herausstellen, ob dies eine gute Idee war. Die Branche hofft natürlich auf stabile bis leicht steigende Preise – wie immer. Insgesamt wird für das dritte Quartal mit einer Nachfragesteigerung gerechnet. Bei DDR3 könnte es im Server-Bereich zu einer leichten Verknappung kommen. (speicherguide.de/cvi)