Fokus auf Businesskunden

Sparkurs von QSC hievt Aktie deutlich nach oben

Das deutsche Telekommunikationunternehmen QSC profitiert von seinem radikalen Sparkurs und weist für das erste Geschäftsquartal einen Gewinn von 1,4 Millionen Euro aus. Wie das im TecDax gelistete Unternehmen bekannt gab, sieht das Management das eher schleppend verlaufende Geschäftsjahr 2008 überwunden.

Hilfreich hat sich hierbei vor allem der Fokus auf Geschäftskunden sowie der Kapazitätsausbau erwiesen. Obwohl QSC in der Vergangenheit bereits des öfteren von Analysten totgesagt wurde, feiert die Börse die Rückkehr in die Gewinnzone. Am Mittwoch war die Aktie mit 17,16 Prozent im Plus bei 1,57 Euro.

"Die aktuellen Zahlen sind gut und bestätigen den Trend, der sich bereits im vierten Quartal abgezeichnet hat. Die weitere Fokussierung des Managements auf das profitable Kerngeschäft mit Businesskunden ist daher nur konsequent", unterstreicht Andreas Heinold, Analyst bei der Landesbank Baden-Württemberg, auf Nachfrage von pressetext. Mit diesem Kurssprung hat sich das QSC-Papier aus seinem Fünf-Jahres-Tief vom März 2008 binnen weniger Wochen selbst erholen können. Der wesentliche Grund dafür dürfte gewesen sein, dass das Unternehmen, das stets unter einer Kapitalschwäche gelitten hatte, nun erstmals einen positiven Free-Cash-Flow generieren konnte. So verfügten die Kölner eigenen Angaben nach im ersten Quartal dieses Jahres über Finanzmittel in der Höhe von vier Millionen Euro.

Dies wurde jedoch nur durch einen strikten Sparkurs möglich, der es dem Unternehmen ermöglicht hat, die schwer lastende Nettoverschuldung in den ersten drei Monaten von 12,2 auf 8,2 Millionen Euro zu reduzieren. Das EBIT beläuft sich auf rund 2,5 Millionen Euro. Das eigene Netz und die starke Fokussierung auf Dienstleistungen für das Businesssegment erweisen sich für den Telekommunikationskonzern als Vorteil. Weil alle Geschäftsbereiche trotz Krise und globaler Rezession im ersten Quartal positive operative Ergebniszahlen verbuchen konnten, geht Vorstandschef Bernd Schlobohm von schwarzen Zahlen für das Gesamtjahr 2009 aus. Die Prognose stützt sich dabei auch auf den Umsatz. Dieser stieg in den ersten drei Monaten um zehn Prozent auf 107,6 Millionen Euro - im Vorjahresquartal setzte man lediglich 97,5 Millionen Euro um.

Angesichts dieser Zahlen sollen die Erlöse bis Jahresende von zuletzt 413 nun auf 440 Millionen Euro steigen. Firmenkunden werden mit rund 90 Prozent den Löwenanteil an der Gesamtkundschaft ausmachen. Das Angebot für Privatkunden wurde dagegen gestoppt. Diesen radikalen Schritt erklärt Schlobohm damit, dass sich nur auf diese Weise der erbitterte Preiskampf überstehen lässt. Das Sparprogramm sieht hingegen auch vor, dass Investitionen weiter heruntergefahren werden sollen. Im ersten Quartal lagen sie mit 11,5 Millionen Euro bereits um 60 Prozent unter dem Wert des Vorjahreszeitraums. Den teuren Ausbau des eigenen Netzes will Schlobohm auf Eis legen. Nur auf diese Weise könne man sich auf sogenannte Ersatzinvestitionen beschränken, was auch in den kommenden Quartalen so bleiben soll. (pte/cvi)