Soundchip-Hersteller in Bedrängnis

Die großen Hersteller von Soundchips suchen nach alternativen Umsatzquellen. Ursache ist die steigende Nutzung von softwarebasierenden, und damit günstigeren Audiolösungen in PCs.

Der Trend der Nutzung von Software-Audio zeichnet sich seit dem Erscheinen von Intels 810- und 820-Chipset ab. Für die Klangerzeugung genügt der Chipsatz und ein entsprechender Codec-Chip. Definiert ist die Softwarelösung in Intels AC'97-Spezifikation . Dieses Verfahren macht herkömmliche Soundchips überflüssig und soll nach Wunsch von Intel Standard für die Klangerzeugung in PCs werden. Vor allem für Billig-PCs ist der Einsatz dieser Lösung interessant, weil sich die Zusatzkosten für eine Soundkarte oder einem auf dem Mainboard integrierten Soundchip sparen lassen.

Die Klangqualität und möglichen Effekte der Softwarelösung reicht jedoch nicht an die von hochwertigen Soundkarten heran. Vor allem bei Musikern, Spiele-Fans und anspruchsvollen Multimediaanwendungen bleibt somit ein Markt für Zusatzkarten bestehen.

Konsequenzen ziehen die Soundchip-Hersteller trotzdem: Yamaha hat seinen YMF744-Audiocontroller bereits abgekündigt. Die auf dem Chip basierenden Soundkarten XG Quad und XG Movie 5.1 sind ebenfalls davon betroffen. Das Unternehmen will seine Ressourcen von der Chipentwicklung künftig mehr auf die Entwicklung von softwarebasierenden PC-Sound verlagern. Philips Semiconductors hat für Februar einen Strategiewechsel im Audiobereich angekündigt. Audiochip-Hersteller ESS Technology Inc. lizenzierte einen MIPS Prozessor-Core. Das Unternehmen will damit hochintegrierte Einchip-Lösungen für Consumergeräte entwickeln und seinen Bemühungen um eine Produkterweiterung nachkommen. (cvi)