Zugriff auf private Daten

Sophos Studie: Facebook-Nutzer zu arglos

Für eine Studie hat der Anbieter Sophos auf Facebook zwei falsche Profile angelegt und jeweils wahllos 100 Leuten die Freundschaft angeboten. Fast die Hälfte der Befragten bestätigte die Freundschaft und gab so ihre privaten Daten preis.

Es bedarf offensichtlich gar keines Hacking-Angriffs, um an die privaten Daten von Social-Network-Nutzern zu gelangen, laut Sophos reichen die Bilder einer Katze und einer Gummiente. Der Sicherheitsanbieter wollte eine Studie aus 2007 wiederholen, bei der untersucht wurde, wie freigiebig die Nutzer von Sozialen Netzen mit ihren Daten sind. Dazu hat der Konzern zwei Profile auf Facebook erstellt, diese trugen eine Gummiente und eine Katze als Profilbild. Anschließend wurden jeweils 100 Personen die Freundschaft angeboten, laut Sophos wurden die Personen zufällig ausgewählt. Zur Überraschung der Forscher nahm jeweils knapp die Hälfte der angeschriebenen Personen die Einladung an.

Datensammler: Diese beiden Profile nutze Sophos für die Studie.(Quelle: Sophos)
Datensammler: Diese beiden Profile nutze Sophos für die Studie.(Quelle: Sophos)

Dabei lief es für die Plastikente (21, Single) namens Daisy Feletin deutlich besser als bei dem Katzenbild mit dem Nutzernamen Dinette Stonily (56, verheiratet). Bei der Ente hatten die Forscher 46 neue Freunde, 89 Prozent davon gaben ihr komplettes Geburtsdatum an. Die E-Mail-Adresse hatten alle freigegeben. Bei dem Katzenprofil blieben gar 49 Freunde hängen, 57 Prozent davon gaben ihren kompletten Geburtstag an, 88 Prozent nannten die E-Mail-Adresse.

Laut Sophos sind vor allem jüngere Nutzer freigiebig, was Informationen zum Arbeitsplatz, dem Heimatort oder der Schule angeht. Auch Daten über die Familie werden gerne und oft mitgeteilt. Die Altersgruppe über 50 sei deutlich reservierter, aber auch hier sind relativ viele sensible Daten im Umlauf. Sophos gibt drei Tipps, für den sicheren Umgang mit Daten: Behandeln Sie virtuelle Freunde wie echte, lernen Sie die Privatsphäreneinstellungen für das genutzte Social Network und gehen Sie davon aus, dass alle hinterlegten Daten für immer im Netz gespeichert sind.

Die Sicherheit in sozialen Netzen war auch bereits mehrfach Thema bei TecChannel, etwa in den Artikeln „Facebook - So schützen Sie Ihre Privatsphäre“ und „Die Community-Falle – Social Networks als Karriere-Killer“. (mja)