Sony-Roboter SDR-3X schießt Tore und tanzt

Bei der weltweit ersten Roboter-Messe Robodex 2000 in Yokohama zeigt Sony den Prototypen des zweibeinigen SDR-3X. Der Roboter kann tanzen, Fußball spielen und mittels Spracherkennung auf derzeit zwanzig Worte reagieren.

Im Brustkasten des Roboters schlagen zwei 64-Bit-Risc-Prozessoren, denen jeweils 32 Mbyte DRAM zur Verfügung stehen. Künftige Bewusstseinserweiterungen und das aktuelle Repertoir nimmt das Aperios-Echtzeit-Betriebssystem des SDR-3X mittels zwei 16-Mbyte-Memory-Sticks (plus PC-Card-Slot) entgegen. Für die fünf Sinne des Roboters sorgen eine CCD-Farb-Kamera, Infrarot- und Berührungssensoren, zwei Mikrofone und ein Lautsprecher.

SDR-3X ist 50 Zentimeter groß und bewegt seine 5 Kilo Gewicht in 60-Millimeterschritten mit einer Geschwindigkeit von 15 Metern pro Minute vorwärts. Dabei überprüft er seinen Laufweg mit einem Distanzsensor auf Hindernisse und hält unter anderem die Geschwindigkeit und Neigung unter Kontrolle. Der Prozessor muss dafür 24 Gelenke synchronisieren. Zum Einsatz kommt dabei, wie beim bekannten Roboterhund AIBO, die von Sony entwickelte offene Robot Controll Architecture Open-R. Die zwei Steuereinheiten von Open-R sind der Antrieb (actuator) und die Whole Body Coordinated Dynamic Control. Letzteres kontrolliert und steuert die Bewegungen des Roboters in Echtzeit und ermöglicht dadurch das zweibeinige Gehen. Auf den Antrieb selbst ist Sony besonders stolz. Motor, Getriebe und deren Steuerung sind zu einer Einheit verschmolzen worden, die Actuato heißt. Actuato gibt es in drei verschiedenen Stärken. Die Kniegelenke etwa werden von einem stärkeren Actuator angetrieben als der Hals.

Für die "Befehlseingabe" stehen zwanzig Worte zur Verfügung. SDR-3X antwortet auf Wunsch mit ebenso vielen vordefinierten Phrasen. Mit einer entsprechenden PC-Card kann der Roboter über Wireless-Lan auch ferngesteuert werden.

Bisher kann er tanzen, auf einem Bein balancieren, aufstehen und Fußball spielen, oder besser einen Ball wegkicken. Zum potenziellen Torschützen macht den Roboter die Fähigkeit, Farben zu unterscheiden. Damit kann er per Befehl etwa einen roten Ball orten, hintrippeln, sich aufstellen und die Kugel in Richtung eines grünen Tornetzes schießen. SDR-3X registriert anschließend, ob er getroffen hat.

Bei der Robodex 2000 (Robot Dream Exposition) führt Sony den SDR-3X dem Publikum vor. Über eine Markteinführung ist derzeit nichts bekannt. (uba)