Solaris-Update bindet Linux-Anwendungen besser ein

Es sind nicht sensationelle Erweiterungen, die das Update 8/07 von Solaris prägen, sondern mehr als 100 kleinere Verbesserungen, darunter eine, auf die viele Solaris-Linux-Kombinierer gewartet haben dürften.

Dass man Linux-Anwendungen unter Solaris laufen lassen kann, ist nicht neu. Sun hat das im Projekt "Janus" realisiert. Die Lösung bestand in einer Laufzeitumgebung auf Basis von Solaris, also quasi eine Ebene über dem eigentlichen Betriebssystem. Hier gibt es jetzt eine "unscheinbare" Änderung, die Sun allerdings ziemlich viel Arbeit gemacht hat. Mit dem Update 8/07 starten binäre Linux-Applikationen in einer Laufzeitumgebung in einem Solaris-"Container". Sie bilden damit praktisch eine virtuelle Umgebung.

Diese Möglichkeit bietet sich allerdings nur bei Solaris auf X64-Servern an, einschließlich der neuesten Intel- und AMD-Prozessoren mit vier Rechenkernen. Das Feature funktioniert nicht auf Sparc-Maschinen. Die Linux-Anwendungen müssen für Red Hat Enterprise Linux 4 und 5 oder für Suse Linux Enterprise Server 9 und 10 geeignet sein.

Eine weitere interessante Verbesserung für Solaris heißt "Large Send Offload": Eine stark belastete CPU kann mehr I/O-Aufgaben an leistungsfähige Netzwerk-Steckkarten abgeben. Eine andere Neuerung ist die Unterstützung von "Jumbo Frame": Dadurch können Ethernet-Pakete sechs Mal größer als normal werden, was Empfang und Versand sehr großer Dateien beschleunigt. Eine Einschränkung gibt es aber auch: Das Update ist nicht Open Source. (Computerwoche/mje)