Software macht Handy sensibel

Mangelnde Rechenkapazität

Bereits jetzt zeige sich, dass durch die Zahl der Unterbrechungen und den relativen Anteil, den eine Person an einer Konversation hat, Rückschlüsse auf das Verhältnis der Gesprächspartner gezogen werden könnten. Im Gespräch mit einem Vorgesetzten beispielsweise bestreite eine Person den Großteil des Gesprächs und es gäbe wenige Unterbrechungen, so die Forscher. Ist eine Konversation dynamisch und weist Unterbrechungen und Überlappungen auf, deutet alles darauf hin, dass es sich um ein informelles Gespräch handelt.

Verschiedene Spracheigenschaften würden zusätzlich auf die emotionale Verfassung einer Person hindeuten, meinen die Forscher. Die Software könne auf diesem Weg erkennen, ob ein Mensch wütend, glücklich, aufgeregt oder traurig sei. Die Entwickler denken bereits über die sinnvolle Nutzung in Mobiltelefonen nach - marktreif sei das System jedoch noch lang nicht.

Mobiltelefone hätten nicht die Rechenkapazität, die aufgezeichneten Daten in Echtzeit zu verarbeiten. Außerdem sei das Programm noch nicht zu 100 Prozent präzise. Nutzer müssten immer noch selbst die Regeln festlegen, wann sie erreichbar sein wollen und wann nicht. Eva-Maria Ritter erkennt ein weiteres Problem: "Ich bin mir nicht sicher, ob Nutzer überhaupt wollen, dass ihr emotionaler Zustand gemessen wird." (pte/mje)