Software-Hersteller bemängeln Schutz ihrer Urheberrechte

Vertreter der Business Software Alliance (BSA) haben sich über unzureichende Gesetze zum Schutz ihres geistigen Eigentums beklagt.

Dem Interessenverband zufolge reiche beispielsweise der 1998 in den USA erlassene Digital Millenium Copyright Act (DMCA) nicht aus, um die zunehmende Verbreitung illegaler Software-Kopien via Internet zu bekämpfen. In einer offiziellen Stellungnahme der BSA an US-amerikanische Kongressabgeordnete fordert der Verband zusätzliche Regelungen, um effektiver gegen Raubkopierer vorgehen zu können. Dem Verband gehören Firmen wie Borland, Microsoft und Symantec an.

Die Gesetze seien zu einem Zeitpunkt erlassen worden, als die Problematik einer massenhaften Verbreitung von Daten über das weltweite Netz noch nicht abzusehen war. Mit den fortschreitenden technischen Möglichkeiten müsse nun jedoch der rechtliche Rahmen neu abgesteckt werden, fordern die Anwälte der BSA. Um ihr Anliegen zu stützen, verweist die Software-Industrie auf eine Reihe von Urteilen US-amerikanischer Richter, wonach Internet-Provider nicht dazu gezwungen werden könnten, Informationen über ihre Kunden herauszugeben. Geklagt hatte in diesen Fällen die Plattenindustrie, die gegen die unrechtmäßige Verbreitung von Musikdateien vorgehen wollte. Die Software-Hersteller fürchten offenbar, dass es ihnen genauso ergehen könnte wie der Unterhaltungsindustrie, die den Tausch von Songs via Internet für ihre Umsatzeinbußen verantwortlich macht.

Um Raubkopierer effektiver bekämpfen zu können, müssten klarere Regeln für die Herausgabe von Kundendaten durch die Internet-Provider geschaffen werden, verlangen die BSA-Vertreter. Genauere Angaben über die Gesetzeswünsche der Software-Industrie wollte BSA-Anwalt Emery Simon jedoch nicht machen. Offenbar fürchten die Hersteller, Anwender durch zu laute Forderungen nach stärkerer Überwachung zu vergraulen. Das befürchten auch die Internet-Anbieter: Sie wiesen das Verlangen nach einfacher Herausgabe von Kundeninformationen zurück. Die Provider seien nicht bereit, die Privatsphäre der Online-Nutzer einzuschränken und sich als Überwachungsinstrument für die Software-Industrie missbrauchen zu lassen. (Martin Bayer/uba)

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