ED, SoftRAM, DOS 4.0, Newton, Microsoft Office 2008

Soft- und Hardware, die die Welt nicht brauchte

Überflüssig: Extended Density Floppy und Superdisk

Über viele Jahre war das Diskettenlaufwerk ein fester Bestandteil eines jeden Computers. Betriebssysteminstallation und Programme wurden von Disketten gestartet, Dateien getauscht und selbst eine der ersten Digitalkameras nutzte eine Diskette zur Speicherung von Bildern. Anfang der 1970er brachte die Firma Memorex das erste Diskettenlaufwerk mit Schreibfähigkeit auf den Markt - der Anfang vom Ende der Lochkarten, Lochstreifen und letztendlich der Magnetbänder.

Alan Shugart, mutmaßlich der "Erfinder" der Diskette, gründete 1973 die Firma Shugart Associates und entwickelte 1976 die weit verbreitete 5,25"-Diskette. Die ersten Apple- und IBM-Personal-Computer nutzten die von TEAC produzierten Diskettenlaufwerke mit einer Kapazität von 360 KB. Anfang der 1980er Jahre folgte, entwickelt von dem japanischen Unternehmen Sony, die weltweit verbreitete 3.5"-Diskette.

Zunächst mit 720 KB Kapazität im DD-Format unter DOS und 880 KB auf bei den AMIGA-Computern, folgte später die 1,44 MB-HD-Diskette für den PC, die den Großteil der 1990er-Jahre hindurch üblicher Standard war. Zum Ende des Jahrzehnts begann, unter der Notwendigkeit des erhöhten Speicherbedarfs, der Siegeszug der CDs. Brenner wurden immer günstiger und schnell folgte die DVD mit einem noch höheren Speichervolumen.

Bereits 1991 wurde die Enhanced Disk (ED) mit 2,88 MB Kapazität vorgestellt. Die Existenz dieses Laufwerkstyps dürften die meisten PC-Anwender nur aus den möglichen Einstellungen im BIOS her kennen. Eine nennenswerte Verbreitung der mit 36 Sektoren formatierten Diskette gab es lediglich bei Computern von NeXT und im IBM PS/2s. Apple setzte 1998 ein deutliches Signal und liefert seither Rechner nur noch ohne Diskettenlaufwerk aus. Der Rest der Branche sollte, mit einigem Abstand, dem Beispiel folgen. Heute gibt es Diskettenlaufwerke, wenn überhaupt, nur noch als externe USB-Lösung.

Ebenfalls 1998 setzte Sony mit dem HiFD-Laufwerk mit 150 MB Kapazität und einer Kompatibilität zu den gängigen 1,44-MB-Disketten zum letzten Versuch an, die Diskette noch einmal wiederzubeleben. Wie wir heute wissen, war der Versuch vergeblich.

Der "SuperDisk" der Firma Imation ging es mit dem LS120 nicht viel besser. Zwar bot dieses Modell im Vergleich zu dem später weit verbreiteten Iomega ZIP100-Disketten mehr Speicherplatz und erschien sogar etwas früher am Markt, dennoch konnte sich die SuperDisk nicht durchsetzen - trotz Kompatibilität zu den etablierten 720-KB- und 1,44-MB-Disketten. Mit einer speziellen Packet-Writing-Software für Windows erlaubte das spätere 240-MB-Modell der SuperDisk sogar die Speicherung von 32 MB auf einer normalen 1,44-MB-HD-Diskette. Von einem Markterfolg mag jedoch niemand mehr sprechen.