Praxistipps zu SDN
So rüsten Sie sich für die SDN-Einführung
4. Verknüpfung zwischen Netzwerk- und Computing-Umgebung berücksichtigen:
Eine Herausforderung im Zusammenhang mit SDN besteht darin, dass die Grenzen - und die organisatorischen Zuständigkeiten - zwischen Netzwerk auf der einen Seite und Servern und Anwendungen auf der anderen verschwimmen. Gefördert wird dies durch Technologien wie Netzwerk-, Storage-, Server- und Anwendungsvirtualisierung.
Ansätze wie NSX von Vmware/Nicira etablieren beispielsweise eine Abstraktionsebene zwischen Netzwerk- und Computing-Umgebung. Über diese Ebene lassen sich beide Bereiche steuern und IT-Services bereitstellen. Das erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Netzwerk-, Storage-, Virtualisierungs- und Anwendungsfachleuten in der IT-Abteilung, zudem die Einbindung der Anwendungsentwickler.
- SDN Directions
Entwicklungstrends im Rechenzentrum: Laut IDC zählt SDN neben 100-Gigabit-Ethernet zu den Technologien, die das Data Center in den kommenden Jahren maßgeblich prägen werden. - Grafik SDN-Markt
Laut einer Studie von Plexxi, Lightspeed Venture und SDNCentral werden 2018 vorzugsweise Service Provider und Betreiber von Cloud-Computing-Rechenzentren SDN-Produkte kaufen. - SDN Funktion ONF
SDN trennt die Control- und Forwarding-Ebene, die in einem Switch eine Einheit sind. Die Steuerung (Control) übernimmt ein externer Controller. - Ciscos SDN Ansatz
Cisco sieht sein Open Network Environment als Gegenentwurf zu Software Defined Networking. - SDN OpenDaylight
Das OpenDaylight Project, ein Konsortium von Netzwerkfirmen, will neben OpenFlow auch andere Protokolle auf dem Service Abstraction Layer (SAL) verwenden. - SDN Adaption
Nach Einschätzung von HP etabliert sich SDN in etwa zwei Jahren. - SDN NFV
Network Functions Virtualization (NFV) will ein Problem beseitigen, das vor allem in Netzen von Service-Providern und Carriern vorherrscht: Es sind viele Spezial-Appliances vorhanden. NFV forciert dagegen die Implementierung von Netzwerkfunktionen auf Standard-Hardware.
5. Beziehungen zu den Systemlieferanten prüfen
Derzeit gibt es nach Angaben von Marktforschungsfirmen wie IDC, Gartner und ESG mehr als 220 Anbieter von SDN-Komponenten oder entsprechenden Komplettlösungen. Das bedeutet für potenzielle SDN-Nutzer, dass sie prüfen müssen, ob ihre bislang bevorzugten Lieferanten adäquate SDN-Produkte anbieten und ob sie weiterhin auf diese Anbieter setzen wollen.
Anwender, die sich bislang auf nur einen Systemlieferanten verlassen haben, erhalten durch SDN die Möglichkeit, eine Multi-Vendor-Strategie umzusetzen und damit die Abhängigkeit von besagtem Anbieter zu verringern. Firmen, die bereits über mehrere Systemlieferanten verfügen, sollten kritisch prüfen, ob es Sinn ergibt, zusätzliche Anbieter zu berücksichtigen. (hal)