So gut wie perfekt

Auch wenn "Multi-Protocol Label Switching" noch nicht in allen Einzelheiten normiert ist, sind die Produkte schon reif für den Einsatz. Lediglich Signalisierungsfehler offenbarte der Test, die allerdings kommende Updates bald beseitigen dürften.

Von: Carsten Rossenhövel, G. Schrenk, Dr. K. Plessner

Den Ansprüchen eines Internet-Serviceproviders wird das Internet Protocol (IP) nicht gerecht. Denn der Technik fehlen Mechanismen, die den Kunden eine definierte Quality of Service garantieren oder die Bandbreite des Backbones kontrollieren. Abhilfe schafft "Multi-Protocol Label Switching" (MPLS), ein Verfahren, das IP-Pakete nicht durch Routing, sondern durch "geswitchte" Verbindungen überträgt. Dabei arbeiten nicht nur IP-Switches nach der Methode. Auch ATM-Produkte können darauf getrimmt sein. Durch die MPLS-Ergänzung verlassen sie jedoch den reinen ATM-Bereich und vereinbaren mit anderen MPLS-Routern auf der Grundlage von Routing-Protokollen wie OSPF und RIP, welchen Weg die Datenpakete durch das ATM-Netz gehen.

Auch mit dem MPLS-Zusatz sprechen ATM-Komponenten nach wie vor "pures" ATM, sodass der Provider vorhandene Anwendungen wie die Kopplung von Telefonanlagen nicht von ATM auf eine andere Technik umrüsten muss. MPLS profitiert sogar von den ausgereiften QoS-Mechanismen (QoS = Quality of Service) des ATM-Protokolls. Zwar handeln auch Gigabit-Ethernet-Switches beim Verbindungsaufbau Bandbreiten und Priorisierungen aus; Parameter wie die maximale Signallaufzeit und der höchstens zulässige Jitter sind bei ATM definiert.