Experten-Rat

So gelingt der Einstieg in die ITK-Branche

Der boomende IKT-Markt lockt Unternehmensgründer an. Auf dem Weg in die Selbstständigkeit sollten sie sich aber trotzdem nicht nur auf sich selbst verlassen.

Für den Erfolg deutscher Unternehmen aus den Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) scheint aktuell kein Ende in Sicht. Der Markt lebt von den innovativen Ideen zahlreicher Start-ups, die in Deutschland gute Rahmenbedingungen für die Unternehmensgründung vorfinden. Eine geniale Erfindung allein reicht jedoch nicht aus. Benötigt wird auch ein überzeugendes Geschäftsmodell, um in der schnelllebigen IKT-Branche zu überleben. Gründer und junge Unternehmer brauchen daher die Erfahrungswerte und das Know-how von Experten, die ihnen beratend zur Seite stehen, wenn sie langfristig auf der IKT-Erfolgswelle reiten möchten.

Den Zahlen einer aktuellen Konjunkturumfrage des Branchenverbands BITKOM zufolge blickt die Hightech-Branche auf ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Über 80 Prozent der befragten Unternehmen aus Informationstechnik, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik rechnen mit steigenden Umsätzen für die kommenden sechs Monate. Aber auch für technologieorientierte Unternehmensgründungen ist das Marktumfeld zurzeit vielversprechend. Die jungen IKT-Unternehmen blicken mit positiven Erwartungen auf die kommenden zwölf Monate. Dieser positive Trend macht sich nicht zuletzt in den Beschäftigungszahlen der Branche bemerkbar: Mehr als zwei Drittel der IKT-Unternehmen, auch die Start-ups, planen, neue Mitarbeiter einzustellen.

Deutschland überholt die Konkurrenz

Als Technologiestandort hat sich Deutschland mittlerweile im internationalen Wettbewerb etabliert: So setzte sich München vor London und Paris an die Spitze der erfolgreichsten europäischen IKT-Cluster. Ganze zwölf deutsche IKT-Standorte haben es in die Top 34 Europas geschafft - das sind mehr als in jedem anderen europäischen Land. In den Bereichen Forschungs- und Entwicklungsarbeit, Innovationskraft und Geschäftserfolg setzen deutsche IKT-Unternehmen der Konkurrenz Maßstäbe.

Eine Marktsättigung scheint im IKT-Bereich nicht erreicht zu sein und die Aussichten neu gegründeter technologieorientierter Unternehmen sind nach wie vor gut. Berlin gilt als der deutsche Gründerstandort schlechthin: Zwischen 2011 und 2013 stieg die dortige Gründungsquote, auch durch zahlreiche Nebenerwerbsgründungen weiter an; eine Möglichkeit, den Weg in die Selbständigkeit abzusichern. Auch das Geld fließt in die Hauptstadt: Mit über 136 Millionen Euro ging mehr als die Hälfte des 2013 in Deutschland ausgezahlten Venture Capital an Start-ups in Berlin.

Beratene Gründer sind im Vorteil

Rosige Zeiten für die IKT-Branche - und dennoch will die eigene Unternehmensgründung auch in diesem Bereich wohlüberlegt sein. Ohne ausreichende Kenntnisse des Zielmarktes oder der aktuellen Rechtslage ist es schwierig, auf eigene Faust ein lukratives und umsetzbares Geschäftsmodell zu entwickeln. Oft macht zudem die Begeisterung für das eigene Produkt blind für Risiken. Deshalb ist für Gründungsinteressierte ein möglichst umfassender Austausch mit Branchen-Experten, aber auch Coaches aus Bereichen wie Betriebswirtschaft (Marketing, Vertrieb, Unternehmensaufbau) oder Recht ein zentraler Erfolgsfaktor.

Ein starkes, interdisziplinäres Netzwerk ist Basis für den Geschäftserfolg.
Ein starkes, interdisziplinäres Netzwerk ist Basis für den Geschäftserfolg.
Foto: F. Pfluegl - Fotolia

Für die Hilfe von außen gilt der Grundsatz "Je früher, desto besser". Gründungsinteressierte, die sich bereits zu einer ersten Geschäftsidee beraten lassen, können die Eckpfeiler ihres Konzepts noch ohne hohen Zeit- und Kostenaufwand ändern und anpassen. Steht ein Produkt dagegen schon kurz vor der Marktreife, wäre beispielsweise die monatelange Entwicklungsarbeit hinfällig, sollte sich herausstellen, dass die angepeilte Marktlücke bereits besetzt ist oder das Produkt die Kundenwünsche nicht im erwarteten Umfang erfüllen kann.