HR und Talent Management

So geht Personalpolitik in der digitalen Transformation

High Performer halten und Talente ködern

Die Einfachheit, Geschwindigkeit und Effektivität, mit der die HR-Abteilung auf geschäftliche Anforderungen reagieren kann, ist daher ausschlaggebend und verschafft dem gesamten Unternehmen Wettbewerbsvorteile. Die Herausforderung besteht zum einen darin, die High Performer im Unternehmen zu halten, zum anderen gilt es, Top-Talente für die Company zu gewinnen. Das Problem dabei ist aber, dass letztere Zielgruppe in Zeiten des Fachkräftemangels extrem gefragt ist. Personalmanager müssen solche Talente nicht nur schnell finden und einstellen, sondern auch dafür zu sorgen, dass sie sich schon vor ihrem ersten Arbeitstag als Teil des neuen Teams fühlen. Dazu müssen Personaler die Wünsche ihrer hochqualifizierten Bewerber kennen und ihnen gerecht werden. Zu diesem Zweck sollten sie Talent-Management-Methoden anwenden, die helfen, Veränderungen schnell voranzutreiben und dazu beitragen, die Motivation derzeitiger und zukünftiger Mitarbeiter zu steigern. Ferner muss die HR-Abteilung erreichen, dass Führungskräfte in Sachen Talent Management neue Wege einschlagen.

Hilfsmittel Enterprise Social Network

Auf diese Weise eröffnet die Digitalisierung Personalverantwortlichen auch neue Potenziale. Stand bislang die Personalabteilung im Mittelpunkt der HR-Prozesse, wendet sich das Blatt nun in den Unternehmen. Das heißt: Neue Systeme und Tools werden Management und Fachkräften zur Verfügung gestellt - zum Beispiel über das Enterprise Social Network. Wenn Verantwortliche verstehen, was ihren Mitarbeitern Spaß bereitet und sie gleichzeitig motiviert, tragen etwa Gamification-Elemente entscheidend dazu bei, Motivation und Mitarbeiterbindung zu verbessern. Instant Recognition lautet hier die Formel der Stunde. Mitarbeiter und Führungskräfte erhalten unmittelbares Feedback zu bewältigten Aufgaben. Somit können Boni sofort vergeben oder ein nötiger Schulungsbedarf ermittelt werden. Mitarbeiter und Vorgesetzte brauchen keine Quartalsgespräche mehr abzuwarten, um Einblick in die Performance des Einzelnen zu bekommen.

Des Weiteren hilft Predictive Analytics Verantwortlichen, kritische Verhaltensweisen und Arbeitsweisen oder Probleme der Mitarbeiter frühzeitig zu erkennen, um rechtzeitig proaktiv gegensteuern zu können. Zum Beispiel wenn Angestellte ihr Profil in Xing "aufhübschen", um für Headhunter attraktiver zu sein, Arbeitszeiten massiv über- oder unterschreiten oder Umfragen zur Mitarbeiterzufriedenheit nicht zufriedenstellend ausfallen, werden Verantwortliche alarmiert. Es können dann Modelle simuliert werden, so dass strategische Entscheidungen nicht mehr aus dem Bauch heraus getroffen werden müssen.

Fazit

Die erfolgreiche Digitalisierung der HR-Abteilung ist nicht in erster Linie eine Frage von Geld, Manpower, Software und digitalen Tools. Die Strategie darf außerdem nicht nur darauf ausgelegt sein, welche Systeme zukünftig integriert oder welche Kanäle bedient werden sollen. Sie muss neben diesen Faktoren auch berücksichtigen, wie sich die Sichtweisen des Managements und der Mitarbeiter, aber auch die gesamte Unternehmenskultur verändern. Damit gehen Verschiebungen von Verantwortungen und Veränderungen der Geschäftsprozesse einher, die aber auch dazu beitragen können, dass die Position der HR-Verantwortlichen im Unternehmen nachhaltig gestärkt wird. (pg)