Apple, Google, Microsoft und RIM

So gehen Smartphone-Hersteller mit Hackern um

Jailbreak, Rooting, Dingleberry oder Chevron - findige Hacker finden stets Wege, Beschränkungen der mobilen Betriebssysteme iOS, Android, BlackBerry OS oder Windows Phone zu umgehen. Wir zeigen Ihnen, wie die Anbieter auf die Crack-Aktionen reagieren.

Sobald Apple eine neue Version seines iOS-Betriebssystems für iPhone oder iPad veröffentlicht, startet ein Wettlauf: Hacker und Programmierer analysieren den Code und veröffentlichen innerhalb von Stunden oder Tagen sogenannte Jailbreaks, mit denen sich Beschränkungen des Apple-Betriebssystems aushebeln lassen. Die ersten Jailbreaks hatten einen einfachen Hintergedanken: Nutzer wollten sich nicht von Apple vorschreiben lassen, welche Apps sie auf dem Gerät installieren konnten und welche nicht. Inzwischen sieht es die Szene als Sport an - so schnell wie Apple ein Einfallstor schließt, so schnell finden die Hacker eine neue Sicherheitslücke. Als etwa das neue iPad mit iOS 5.1 vorgestellte wurde, tauchten innerhalb kürzester Zeit mehrere Schwachstellen auf, mit deren Hilfe sich die Beschränkungen von Apple umgehen ließen.

Das Jailbreaking von iPod Touch, iPhone oder iPad ist inzwischen ein wahrer Volkssport, es existieren sogar Werbevideos, in denen etwa "100 Gründe für einen Jailbreak" gezeigt werden. Tatsächlich sind damit interessante Projekte möglich, beispielsweise verwandelt sich die digitale Assistentin Siri in eine Steuerzentrale für die Hausautomation.

Allerdings bringt Jailbreaking einige Nachteile. Dazu gehört etwa, dass neben den Beschränkungen von Apple auch verschiedene Sicherheitsfunktionen ausgehebelt werden mit der Folge, dass Malware die mobilen Systeme infizieren kann.

Apples Reaktion auf Jailbreaker

Apple ging von Anfang an aggressiv gegen Jailbreaker vor. Bekannte Hebel für Jailbreaking werden normalerweise im nächsten Software-Update für das Betriebssystem geschlossen. Apple versuchte sogar, die Veränderung seines Betriebssystems als illegal zu brandmarken. Dank einer Klage der Electronic Frontier Foundation wurde diese Praxis aber abgewiesen, jeder Nutzer darf völlig legal seine gekauften Gadgets jailbreaken.

Die Strategie von Apple gleicht eher einem Kampf gegen Windmühlen, als dass sie wirklich effektiv ist. Mit jeder neuen Programmversion, mit jeder geschlossenen Sicherheitslücke machen sich die Hacker-Teams erneut an die Arbeit. Inzwischen gibt es mehrere Gruppen, für die die Veröffentlichung eines neuen Jailbreaks einem Wettkampf gleicht - wer zuerst die neue Software ins Web stellt, dem ist die Anerkennung der Community sicher. Dementsprechend spornt Apple diesen Wettbewerb mit jeder neuen Veröffentlichung an.