Keine Informationen für Aufnahme

Snowden bekräftigt Bereitschaft zu Asyl in Brasilien

Der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden will sich einem Medienbericht zufolge auf keinen Asyl-Tauschhandel einlassen. Er werde niemals Informationen für die Aufnahme in einem Land hergeben, zitierte der brasilianische Fernsehsender "O Globo" am Sonntagabend (Ortszeit) aus einem schriftlich mit Snowden geführten Interview.

Asyl müsse aus rein humanitären Gründen gewährt werden. Falls Brasilien ihm ein solches anbiete, dann werde er es annehmen, fügte Snowden demnach hinzu. Mit seinen Enthüllungen von US-Geheimdienstdokumenten hatte er einen weltweiten Abhörskandal ins Rollen gebracht. Derzeit hält er sich an einem unbekannten Ort in Russland auf.

"Wenn die brasilianische Regierung die Menschenrechte verteidigen will, wird es mir eine Ehre sein, daran teilzunehmen", wurde Snowden weiter zitiert. Die Auswirkungen seiner Enthüllungen bezeichnete er als "ermutigend".

Das Interview wurde von der Sendung "Fantastico" per Email über einen New Yorker Rechtsanwalt geführt. So sollte nach Angaben des Senders verhindert werden, dass US-Geheimdienste Snowdens Aufenthaltsort herausfinden können.

Snowden hatte bereits vergangene Woche in einem von der Zeitung "Folha de São Paulo" veröffentlichten Brief angeboten, Brasilien bei der Aufklärung der US-Spähaktivitäten zu unterstützen. Zu den Zielen des US-Dienstes NSA gehörte neben Bundeskanzlerin Angela Merkel auch Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff. (dpa/cvi)