LiMo und Android gegen Windows Mobile

Smartphones: Linux zielt auf Platz 2 der Betriebssysteme

Linux kommt auf Smartphones. Dank Android und LiMo kann das Betriebssystem wahrscheinlich Boden gut machen und zu Symbian und Windows Mobile aufschließen.

Das Marktforschungsunternehmens ABI Research erwartet, dass mit der LiMo Foundation und der hinter Android stehenden Open Handset Alliance (OHA) zwei starke Konsortien das Rennen im Bereich mobiled Linux machen werden. Für Softwareanbieter wird die geballte Linux-Stärke im Handy-Bereich von Bedeutung sein, so ABI. Bis 2013 wird insgesamt fast ein Viertel aller Smartphones unter Linux laufen, was das offene Betriebssystem zur Nummer zwei hinter Symbian OS macht, prognostiziert ABI. Der von Nokia stark genutzte Marktführer könnte durch Linux unter Druck geraten.

Die LiMo Foundation hat starke Unterstützung, betont ABI. Erst Mitte Mai dieses Jahres wurde mit dem zweitgrößten Mobilfunkanbieter der USA Verizon Wireless ein wichtiges neues Mitglied vorgestellt, auch die Mozilla Foundation trat zu dieser Zeit der LiMo Foundation bei. Die OHA erfreut sich über wachsende Unterstützung für Android in Form der Arbeit internationaler Entwickler an innovativen Anwendungen. "Ich glaube, die Android Developer Challenge hat sich ausgezahlt", meint ABI Research Vice President Stuart Carlaw gegenüber pressetext. Der volle Effekt des Wettbewerbs würde sich dabei erst im späteren Verlauf des Jahres offenbaren.

Insgesamt ist mobiles Linux auf dem Vormarsch. "Wir erwarten, dass Linux bis 2013 einen Anteil von 23 Prozent am Smartphone-Markt haben und die zweitverbreitetste Lösung nach Symbian sein wird", meint Carlaw. Den Löwenanteil des mobilen Linux-Kuchens würden die beiden großen Plattformen LiMo und Android gewinnen, so der Analyst. "Es wird Chancen für Lösungen wie Maemo geben, begünstigt durch das Wichtig-Werden des Formfaktors von Mobile Internet Devices, betont jedoch der Analyst. Auch andere Plattformen könnten Nischen finden, darunter ein Projekt, das schon jetzt Gadget-Fans anspricht. "OpenMoko hat definitiv Handlungsspielraum", meint Carlaw.

Zwar sieht ABI Symbian global weiterhin an der Spitze des Feldes im Bereich Smartphone-Betriebssysteme. Allerdings habe der Marktanteil in Nordamerika im Jahr 2007 nur vier Prozent betragen, bedingt durch eine schwache Position von Nokia auf dem dortigen Markt. Symbian könnte durch Linux endgültig aus Nordamerika verdrängt werden. Schwer einzuschätzen sei laut Carlaw, wie sich Linux auf den asiatischen Markt auswirkt. In Europa wiederum werde Symbian seine Führungsposition wohl behalten, aber durch Linux und einem wieder erstarkenden Windows ebenfalls unter Druck geraten. (pte/mja)