Wiesn mobil

Smartphone-Tipps für das Oktoberfest 2013

Auf dem größten Volksfest der Welt ist das High-Tech-Handy unentbehrlich: Zum Verabreden, zum Anbandeln, als Musikplayer, Fotoapparat, Videokamera. Wir sagen, wie es die Wiesn sicher überlebt und wo es die besten Funk-Connections findet.

Vom 21. September bis zum 6. Oktober ist wieder Wiesn-Zeit in München. Auf diesem weltweit größten Volksfest mit sechs Millionen Besuchern ist ein Smartphone etlichen Gefahren ausgesetzt: Sturz, Glasbruch, Diebstahl, oder schlichtes Liegenlassen.

Billighandy für die Wiesn?

Am sichersten wäre es, das edle Smartphone ganz daheim zu lassen und ein Billighandy auf die Wiesn mitzunehmen: Für 20 bis 50 Euro gibt es schon gute GSM-Handys. Deren Akku hält im Standby meist viel länger als bei einem Super-Smartphone. Doch so ein Einfach-Handy taugt halt nicht als Fotoapparat, Filmkamera oder Musikplayer. So ein Billighandy beherrscht auch kein Facebook, nicht einmal WhatsApp. Wie soll man sich dann überhaupt verabreden? Etwa per SMS? Oder mit einem Telefonanruf? No Way! Das Billighandy kann nicht einmal spontane Impressionen auf Facebook, Flickr, Picasa oder Google+ hochladen. Also hilft dem Web-affinen Zeitgenossen nur eines: Aufpassen und Vorsorgen!

Vor dem Festbesuch: Daten sichern!

Auf einem Billighandy liegen meist nur ein paar Dutzend Telefonnummern. Auf einem Smartphone ist dagegen oft das halbe Leben des Besitzers dokumentiert. Nicht selten sind die hinterlegten Bank- und Business-Daten, die beruflichen und privaten Fotos, Filmchen, Posts, WhatsApps-Unterhaltungen, Emails, Kontaktadressen und sonstigen Erinnerungen wertvoller als der schnöde Gebrauchtpreis eines Luxus-Handys. Deshalb sollte man vor dem Oktoberfest und anderen turbulenten Megaevents wenigstens alle Daten sichern!

Riskant: Mit dem Smartphone auf die Wiesn.
Riskant: Mit dem Smartphone auf die Wiesn.
Foto: Harald Karcher

Laufen die Mails und Kontakte komplett über Google oder ähnliche Web-Dienste, dann ist ein neues Smartphone oft binnen weniger Minuten nach Eingabe der Cloud-Kennung komplett synchronisiert, denn die alten Daten liegen ja vorzugsweise im Internet und nicht nur lokal auf dem Handy. Wer Google-Dienste oder Mitbewerber nutzt, kann auch seine Handy-Fotos, WLAN-Kennwörter, Browser-Settings und vieles mehr automatisch im Internet sichern lassen.

Traut man solchen Sicherungs-Diensten von Apple, Google, Microsoft und Anderen nicht, so kann man ein Smartphone auch lokal über ein USB-Kabel mit dem heimischen Rechner verbinden und Daten, Fotos oder Videos selber sichern. Wichtig ist nur, dass man es macht, bevor das Mobilteil verloren geht.

Fernortung, Fernsperrung, Fernlöschung

Wer sein Smartphone einfach nur verliert und nicht vorsätzlich beklaut wird, hat gute Chancen, es im Wiesn-Fundbüro am Service-Zentrum hinter dem Schottenhamel-Festzelt täglich in der Zeit von 13 bis 23 Uhr zurück zu bekommen. Dort wurden auch schon letztes Jahr immerhin 500 Mobiltelefone, 80 Fotoapparate, fünf Notebooks und zwei Eheringe abgegeben. Idealerweise sollte man Marke, Modell und IMEI seines Handys samt Netz-Provider und SIM-Kartennummer beim Abholen kennen. Also am besten schon vor dem Fest aufschreiben oder abfotografieren.

Wird das vermisste Smartphone aber nicht freiwillig von einem ehrlichen Finder im Service-Zentrum abgegeben, dann kann sich eine Software zur Datenverschlüsselung, Fernortung und Fernsperrung des Mobilgerätes auszahlen. Berufliche Smartphones, Tablets und Notebooks hängen sowieso oft an einem zentralen Mobile-Device-Management-System, kurz MDM. Damit kann der EDV-Chef die Fernsperrung oder Fernlöschung der mobilen Firmengeräte auslösen, solange sie noch einen geeigneten Netzwerkkontakt haben.
Fernortung und Fernsperrung bekommt man aber auch ohne teures MDM-System zum Teil in den bekannten Sicherheits- und Viren-Jäger-Lösungen wie Avira Free Android Security, Bitdefender Mobile Security, F-Secure Mobile Security, Kaspersky Mobile Security, McAfee Mobile Security, Trend Micro Mobile Security, Symantec Norton Mobile Security oder Websense TRITON Mobile Security.

Nicht jede App herunter laden!

Wer seine Apps aus offiziellen App-Stores von Amazon, Apple, Blackberry, Google, Microsoft, Nokia oder Samsung herunterlädt, nimmt eh schon relativ geringe Sicherheitsrisiken in Kauf. Gerade junge Leute scheuen aber oft den Preis der regulären Apps und laden stattdessen kostenlose Ersatz-Apps aus weniger vertrauenswürdigen Quellen im Internet, um Geld zu sparen, weiß etwa Stefan Rojacher, Pressesprecher bei Kaspersky. Einige dieser Apps können auch Daten, Kontakte, Kreditkarten- oder Bank-Konten des Handy-Users ausforschen und missbrauchen. Also möglichst keine ominösen Apps installieren, auch nicht auf Empfehlung von ganz neuen Kameraden aus dem Bierzelt. Wer trotzdem Apps aus zweifelhafter Herkunft installiert, sollte wenigstens eine Sicherheits-Software für sein Handy in Erwägung ziehen, die Alarm schlägt, wenn eine App verdächtige Aktionen durchführen will.