UCC-Cloud-Video-Konferenzen

Skype, Hangouts, WebEx, GoToMeeting im Bandbreiten-Test

Microsoft Skype: Einfrierende Video-Streams

Skype bietet keine garantierte Video-Qualität. Mal kommt das Bewegtbild des Meeting-Partners ganz exzellent, dann wieder friert es ein oder zerfällt in Klötzchen-artige Würfel, wie auf diesem Screenshot
Skype bietet keine garantierte Video-Qualität. Mal kommt das Bewegtbild des Meeting-Partners ganz exzellent, dann wieder friert es ein oder zerfällt in Klötzchen-artige Würfel, wie auf diesem Screenshot
Foto: Harald Karcher/Screenshot

Skype lieferte in unseren Stichproben vom Mai 2014 eine extrem schwankende Video-Qualität: Manchmal wurden Bild und Ton zwar in beeindruckender Qualität übertragen. Dann wieder fror das Bild ganz ein oder zerfiel in Klötzchen-artige Würfel. Ein paar Sekunden oder Minuten später wurden wieder scharfe Bewegtbilder und exzellente Töne von Laptop zu Laptop übertragen.

Skype konnte zwar die besonderen Video-Fähigkeiten der aufgesteckten Logitech C930e WebCam recht gut nutzen, als da wären: Zoom, Autofokus, Schwenkung, Neigung und hohe Auflösung. Trotzdem nervten die extremen Schwankungen in der Bildqualität so sehr, dass wir das Videobild zuweilen lieber ganz abgeschaltet haben und nur noch den Ton des UCC-Telefonates weiter über Skype laufen ließen. Etliche Audio-Only-Skype-Telefonate, etwa zwischen München und Wien, klangen sogar besser als jede Handy-Verbindung, und das kostenlos, sofern man die Internet-Flatrate nicht berücksichtigt.

Warum sind die Bewegtbilder bei Skype oft so durchwachsen? Spart der Anbieter Microsoft an der Kapazität und Hochverfügbarkeit der teuren Video-Server? Die Qualitäts-Schwankungen bei Skype sind für Business-User jedenfalls schier unzumutbar. Für Profi-User hat Microsoft das kostenpflichtige Lync 2013 im Portfolio.

Wenn der Video-Stream bei Skype schlecht wird, schaltet man ihn am besten ab. Dann wird stattdessen ein zuvor eingescanntes Standbild eingeblendet.
Wenn der Video-Stream bei Skype schlecht wird, schaltet man ihn am besten ab. Dann wird stattdessen ein zuvor eingescanntes Standbild eingeblendet.
Foto: Harald Karcher/Screenshot

Außerdem verbrät Skype mit Abstand am meisten Bandbreite bei den Video-Meetings: Bei unseren Stichproben vom Mai 2014 waren es im Schnitt 5,1 MBit/s beim Senden und 4,3 MBit/s beim Empfangen der Audio-Video-Ströme. Die Peaks lagen noch höher.

Skype gönnte sich beim Audio-Video-Test mehr Bandbreite als jeder andere UCC-Testling: im Schnitt 5,1 MBit/s beim Senden und 4,3 MBit/s beim Empfangen der Audio-Video-Ströme
Skype gönnte sich beim Audio-Video-Test mehr Bandbreite als jeder andere UCC-Testling: im Schnitt 5,1 MBit/s beim Senden und 4,3 MBit/s beim Empfangen der Audio-Video-Ströme
Foto: Harald Karcher/Screenshot

Wenn alle Mitarbeiter ständig Skypen würden, wären die lokalen Netzwerke und die Internet-Anbindungen der meisten Firmen in kürzester Zeit völlig überlastet. Zum Beispiel bräuchten 100 User in Summe schon 100 x 5,1 = 510 Megabit, und das nur im Upload, nur für Skype.

Auch bei privaten Internet-Anschlüssen macht ein einziger User zum Beispiel einen Kabel-100-Anschluss in Senderichtung mit 5,1 MBit/s fast komplett dicht. Der KD-100-Anschluss des Autors etwa bietet maximal 6 MBit/s im Upload. Das ist für Kabel-100-Anschlüsse typisch. Damit können keine zwei Personen gleichzeitig Video-sSkypen, zumindest nicht in guter Video-Qualität. Fazit: Skype hat viel Licht, aber auch viel Schatten.