WiFi als GPS-Alternative

Skyhook: Weltweite WLAN-Karte im Ausbau

Skyhook ergänzt mit seiner Lokalisierungs-Technologie durch WLAN-Netzwerke seit 2003 die Standortbestimmung durch GPS. Mithilfe der Triangulierung durch verschiedene WiFi-Hotspots oder Mobilfunksender gelingt so eine Lokalisierung eines mobilen Geräts ganz ohne Satellitenhilfe.

Das Start-up-Unternehmen, das von Ted Morgan und Michael Shean gegründet wurde, hat es mit seiner Technologie bereits auf Apples iPhone und iPod-Touch geschafft. Eine genaue und aktuelle Karte der existierenden WLAN-Netze ist für die Funktion der Technik jedoch entscheidend.

Hatte Skyhook zu Beginn noch Taxifahrer dafür bezahlt, auf ihren Fahrten mit entsprechender Ausrüstung WiFi-Stationen zu registrieren, beschäftigt das Unternehmen mittlerweile Vollzeit-Fahrer, um die Karten zu erstellen. "Es scheint nicht realistisch, jede Straße in den USA auf- und abzufahren, aber es ist möglich", so Ted Morgan gegenüber der New York Times. Auf diesem Weg hat das Unternehmen nach eigenen Angaben mittlerweile Gebiete gescannt, in denen 70 Prozent der US-Bevölkerung wohnhaft sind. Inzwischen sind in den USA, Asien und Europa 500 Fahrer für Skyhook unterwegs. Der Scanning-Prozess ist nie abgeschlossen, denn die WiFi-Landkarte ändert sich ständig.

Die Skyhook-Autos sind mit einem Laptop und einer Antenne ausgestattet, die Testsignale aussendet und so WLAN-Netze aufspüren kann. Die Daten werden dann in das System eingespielt, das bereits mehr als 100 Millionen Wifi-Stationen und 700 Millionen Mobilfunksender beinhaltet. Am Ende kann sich durch diese Informationen ein mobiles Gerät bis auf wenige Meter lokalisieren. Dabei versucht das Gerät nicht, sich in das Netz einzuwählen, sondern erkennt lediglich seine Position. Neue Stationen, die zum Beispiel durch ein iPhone aufgespürt werden, werden ebenfalls in die Datenbank aufgenommen.

Der Erfolg der Skyhook-Technologie hat mittlerweile auch Konkurrenzunternehmen auf den Plan gerufen. Das Google-Service My-Location läuft auf vielen mobilen Endgeräten und verwendet ebenfalls eine Kombination aus GPS, Mobilfunksignalen und WiFi zur Lokalisierung. Skyhook hofft auf den Vorsprung durch die jahrelange Kartographierung. Mittlerweile seien über 2000 Städte erfasst worden. (pte/cvi)