Siemens: UMTS-Kooperation mit Toshiba auf Eis

Siemens hat bei der Entwicklung von Handys für den 3G-Mobilfunk einen Rückschlag erlitten. Derzeit ruhe die UMTS-Kooperation mit Toshiba wegen technischer Probleme, sagte ein Siemens-Sprecher am heutigen Donnerstag. Er bestätigte damit einen Bericht des "Handelsblatts".

"Das wird uns aber nicht aus unserem Zeitfenster werfen", so der Sprecher. Der Konzern gehe weiter davon aus, bis zum Jahr 2003 UMTS-Handys in ausreichender Zahl bereitstellen zu können. Auf den defizitären Mobilfunkbereich von Siemens kommen damit höhere Entwicklungskosten zu.

Nach Angaben von Siemens-Chef Heinrich von Pierer ist das Handygeschäft in den vergangenen Monaten wieder leicht in Schwung gekommen. "Wir erwarten, was die Stückzahlen angeht, ein ganz gutes Quartal", sagte er bei der Bilanz-Pressekonferenz in München. Weltweit werde der Absatz von Handys im nächsten Jahr über den etwa 400 Millionen verkauften Stück in diesem Jahr liegen.

Pierer betonte, der Konzern sei weiterhin an UMTS-Kooperationen interessiert. Mögliche Partner gebe es sowohl in Europa als auch in Asien und den USA. Konkrete Namen wollte er aber nicht nennen. Wie berichtet, konnte Siemens erst gestern einen Erfolg bei UMTS vermelden. Auf der britischen Isle of Man nahm das von Siemens gemeinsam mit NEC geknüpfte erste voll funktionsfähige UMTS-Netz Europas seinen Betrieb auf. Betreiber Manx Telecom will dort Multimedia-Anwendungen und andere UMTS-Dienste auf ihre Marktakzeptanz testen. (jma)