Bremsen lösen

Sieben Tipps für ein schnelleres iTunes

Viele Mac-Anwender wünschen sich eine komplette Überarbeitung des iTunes-Konzepts. Sieben Tipps, um Bremsen zu lösen.

iTunes ist in die Jahre gekommen, nicht wenige fordern von Apple, die vielseitige App in mehrere kleinere und spezialisiertere Anwendungen auf dem Mac zu zerlegen. iOS könnte hier als Vorbild dienen. Wie sehr iTunes stört, merkt man dann, wenn man den Akku des iPhone über den Rechner aufladen möchte: Entweder setzt eine langwierige Synchronisationsprozedur ein oder iTunes, das gerade eine Playlist aus Apple Music abspielt, wechselt zu einem Fenster, das die Neueinrichtung des iPhone anbietet.

Sieben kurze Tipps, die einige Bremsen in iTunes lösen:

01 Keine Synchronisation

Will man das iPhone in der Tat nur mit frischer Energie versorgen, wenn man es an den Mac hängt, kann man in iTunes die automatische Synchronisation auch einfach abschalten. Dies geschieht in den Einstellungen, die man über das Menü "iTunes" aufruft. Dort ist im Reiter "Geräte" eine Checkbox mit dem Titel "Automatische Synchronisierung von iPods, iPhones und iPads verhindern" angeboten. Setzt man hier den Haken, gleichen sich an den Mac angeschlossene iOS-Geräte nicht automatisch ab. Nachteil dabei: Die Einstellung gilt global, wenn man das iPhone etwa über ein iCloud-Backup sichert und am Rechner allenfalls den Akku laden will, mag das nützlich sein. Aber das zwischendrin angeschlossene iPad erstellt dann auch keine Backups und lädt die zuletzt gekauften Filme nur auf Aufforderung vom Mac herunter. Immerhin: Ist der Haken gesetzt, startet iTunes nicht, schließt man ein iOS-Gerät per USB an den Mac an.

02 Kein iTunes mehr

Auch recht lästig: Man stolpert im Web irgendwo über einen Link zu einer App - und wenn man Safari als seinen Standardbrowser nutzt, öffnet dieser dann auch gleich iTunes, etwa mit der Downloadseite der App. Dieses Verhalten lässt sich mit der Safari-Erweiterung NoMoreiTunes unterbinden.

03 Keine automatischen Downloads

Praktisch: Kauft man im iTunes Store Apps, Musik oder Filme, lassen sich diese jederzeit auf jedes Gerät laden, das mit der gleichen Apple ID verknüpft ist. Weniger praktisch: Hat man sich etwa auf dem iPhone direkt eine gigabytegroße Navi-App zugelegt und auf dem iMac im Arbeitszimmer einen Drei-Stunden-Film in HD, lädt iTunes die jüngst gekauften Inhalte auch auf das kleine Macbook (Air), das man an sich nur als Zweitrechner für das Wohnzimmer oder den Balkon nutzt, automatisch sobald man iTunes startet. Dann heißt es wieder aufräumen... Es besteht aber längst keine Notwendigkeit, sich einen einmal gekauften Inhalt gleich auf alle Geräte zu laden, auf denen man ihn womöglich nutzen könnte. iTunes merkt sich, was man unter seiner bestimmten Apple ID gekauft hat und lädt diese Inhalte auf Aufforderung herunter - den automatischen Download der Einkäufe kann man also ohne Weiteres abschalten. Das geschieht über den Reiter "Store" in den iTunes-Einstellungen. Schön: Das Verbot des automatischen Downloads kann man auf Medientypen einschränken und so auf einen ausreichend mit Speicher ausgestatteten Rechner Filme, Apps, TV-Sendungen und Musik aufspielen lassen, während man auf dem Macbook dann eben auf die unter Umständen speicherhungrigen Apps, Filme und TV-Shows verzichtet.

04 Keine Genius-Vorschläge

Apple meint, Ihren Musikgeschmack besser zu kennen als Sie selbst und Ihnen daher die besten Empfehlungen geben zu können. So übel sind die Genius-Vorschläge nicht, sie arbeiten nach dem Prinzip "Wer Musik dieser Band besitzt wird auch Musik von jener mögen". Apple benötigt für die Optimierung des Algorithmus aber Daten. Viele Daten. Weshalb bei jedem Start von iTunes erst einmal die Analyse beginnt und sich Ihr Rechner mit den Servern Apples verbindet. Keine Angst: Persönliche Daten benötigt der Algorithmus nicht, ihn interessiert nur die Mischung von Musik in Ihrer Mediathek, die Ergebnisse sind komplett anonymisiert. Sie würden also keine Rückschlüsse ziehen können, wessen wilder Musikgeschmack Genius dazu bringt, Ihnen als Scorpions-Hörer das neueste Album von Helene Fischer zu empfehlen, sollte so etwas in der Richtung passieren. Genius können Sie über das Menü "Store" deaktivieren. Aber nicht, wenn Sie iTunes Match oder Apple Music abonniert haben, dann besteht iTunes auf die Analyse. Das dient letztendlich auch Ihrem Vergnügen mit Apples Musik-Streaming-Dienst, in Sachen Musikempfehlung ist dort auf alle Fälle noch Luft nach oben.

05 Keine intelligenten Wiedergabelisten

Genius hilft auch dabei, aus ihrer umfangreichen Musiksammlung auf dem Mac eine Wiedergabeliste zu erstellen, die zu einem bestimmten Song passende Titel findet. Neben den Genius-Playlisten kennt iTunes auch intelligente Wiedergabelisten (Smart Playlists), die Sie nach bestimmten Kriterien zusammenstellen können. Diese können Genres umfassen, Bewertungen, Interpreten oder sogar Tempo der Musik in BPM (beats per minute). Diese intelligenten Widergabelisten sind nichts weiter als gespeicherte Suchanfragen, die iTunes natürlich permanent stellt, wenn das Programm startet oder wenn neue Inhalte hinzukommen. Auch das kann bremsen, also weg mit intelligenten Wiedergabelisten und denen von Genius erstellten.

06 Keine Doppler

Die angesprochenen Suchen dauern natürlich länger, je größer die Musikbibliothek ist. Es ist daher immer ratsam, die Sammlung so schlank wie möglich zu halten. Ein Mittel dazu ist es, doppelt vorhandene Songs aus der Mediathek zu entfernen. Ihrer habhaft wird man über das Menü "Darstellung > Doppler einblenden": Dann einfach markieren und löschen. Welche Maßnahmen Sie noch ergreifen können, um Ihre iTunes-Bibliothek aufzuräumen und zu optimieren, haben wir in einem eigenen Ratgeber beschrieben.

07 Keine Überinformation

Lassen Sie sich die Liste aller Titel der Mediathek – oder der Inhalte einer Wiedergabeliste anzeigen, sind alle wichtigen und auch viele nicht so wichtige Informationen in einer Spaltenansicht zu sehen. Klicken Sie mit der rechten Maustaste (oder per ctrl-Klick) in die Titelleiste dieser Spaltenansicht, Sie bekommen nun ein Menü mit allen verfügbaren Meta-Informationen. Spalten sind für diejenigen angelegt, neben denen ein Haken gesetzt ist. Nehmen Sie den ein oder anderen Haken raus, wird das Fenster übersichtlicher und lädt auch schneller. Sie müssen ja nicht immer sehen, wann Sie welchen Titel zuletzt gespielt haben und wie schnell der in BPM ist...

(Macwelt/ad)