Gartner-Analyse

Sieben Tipps: Energiekosten von PCs drastisch reduzieren

Nach Untersuchungen der IT-Marktforschunger von Gartner sind PCs inklusive den Peripheriegeräten mit 31 Prozent am weltweiten Energiekonsum der IT- und Telekommunikationsbranche (ICT) beteiligt. Laut Gartner schlummert in diesem Bereich ein enormes Einsparpotenzial für Unternehmen.

Diese Grenn-IT-Problematik beziehungsweise den hohen Stromverbrauch von PCs haben zwar viele Unternehmen bereits realisiert, haben aber noch keinen Weg gefunden, wie sie das Problem angehen können, so Gartner. Dabei steht bereits eine grundlegende Energieverwaltung auf den meisten PCs und in den meisten Betriebssystemen kostenlos zur Verfügung. Zusätzlich bieten zahlreiche Management-Suiten für die PC-Konfiguration immer öfter eine Energieverwaltung. Auch gezielte Energieverwaltungs-Lösungen aus dritter Hand können hilfreich sein.

Die Experten haben aus diesem Grund sieben Tipps zusammengestellt, um die Energiebilanz eines PCs über den gesamten Lebenszyklus hinweg deutlich zu verbessern:

  1. Systemumgebung erfassen. Zunächst gilt es, den aktuellen Energieverbrauch zu ermitteln, um später überhaupt Verbesserungen und sinnvolle Messgrößen feststellen zu können. Gartner rät explizit davon ab, sich auf technische Herstellerangaben zu verlassen, und empfiehlt stattdessen die Verwendung eines Strommessgeräts.

  2. Eine Richtlinie (Policy) aufstellen. Unternehmen sollten in einem Policy-Dokument ihre Absichten festschreiben und diese mit einem Satz von Zielen und Key Performance Indicators (KPIs) verknüpfen, etwas höherer Energieeffizienz, höchsten Umweltstandards bei Lieferanten oder dem Verzicht auf bestimmte Giftstoffe ab einem gesetzten Termin.

  3. Realistische Ziele für Energieeffizienz und Waste Management aufstellen. Firmen setzen sich oft unrealistische Ziele für die Senkung des PC-Energieverbrauchs. Ein pauschales Vorhaben von "50 Prozent weniger Stromverbrauch" klingt zwar gut, mag aber unmöglich zu erreichen sein, weil unterschiedliche Unternehmensteile auf unterschiedlichem Niveau beginnen und unterschiedliche Maßnahmen umsetzen könnne.

  4. Tools zum Durchsetzen der Policy budgetieren. Es gibt zwar auch kostenlose Werkzeuge zur Verwaltung von PC-Energieoptionen, doch laut Gartner sind diese nicht unbedingt in allen Fällen brauchbar. Power-Management-Tools könnten aber bei der Umsetzung von Richtlinien helfen und den Stromverbrauch senken, ohne Sicherheit und Desktop-Support zu gefährden. Sie kosteten nicht die Welt und amortisierten sich rasch, sollten aber dennoch nicht im Budget vergessen werden.

  5. Reporting- und Auditing-Mechanismen etablieren. Gartner empfiehlt den Kauf einer Power-Auditing-Software (meist als Teil eines Power-Management-Pakets erhältlich). Auch wenn mit PCs gar nicht so viel Strom gespart werde, sei doch die Fähigkeit immer wichtiger, reduzierte Emissionen belegen zu können.

  6. Den richtigen PC für die richtigen Nutzer. Unterschiedliche PCs verbrauchen auch sehr unterschiedlich viel Strom. Man könne schon viel Strom sparen, wenn man Konfiguration und Kapazität der Rechner dem jeweiligen Nutzer anpasse, so Gartner. Neuere Rechner seien zunehmend effizient, dies sei aber noch kein Grund, ältere PCs vor der Zeit abzulösen. Bei der Neubeschaffung sollte man aber darauf achten, im Zuge des Deployments auf das Power Management zu implementieren.

  7. Entsorgung. Wohl das unangenehmste Thema, weil es zusätzliche Kosten verursachen kann. Zurzeit besonders ärgerlich, weil die Wirtschaftskrise die Recycling-Märkte stark in Mitleidenschaft gezogen hat. Unternehmen sollten laut Gartner ihre Umwelt-Prinzipien und potenzielle Kosten sorgfältig abwägen.

Ausführlichere Informationen bietet Gartner in seinem kostenpflichtigen Report "Seven Steps for Greening PCs" an. (Computerwoche/hal)