Posteo, SeaMonkey, Opera Mail und. Co.

Sichere Outlook-Alternativen

Wer möchte, der kann auf Outlook als PIM-Software auch ganz gut verzichten. Der Funktionsumfang ist zwar meist geringer, bei der Sicherheit muss der Anwender jedoch keine Abstriche machen.

Microsoft hat mit Outlook wahrscheinlich die erfolgreichste und meistverbreitete Mail-Client-Lösung im Portfolio. Im Zusammenspiel mit dem hauseigenen Kommunikationsserver Exchange ist es für viele Unternehmen noch immer die erste Wahl. Es gibt jedoch eine Reihe interessanter Alternativen, mit umfangreichen Funktionen und der nötigen Portion "Security". Auf die Nummer zwei am Mail-Client-Markt, "Thunderbird" von Mozilla, möchten wir an dieser Stelle gar nicht weiter eingehen, ebenso auf die bekannten Betriebssystem-Mail-Programme von Apple oder Microsoft. Alle diese Programme machen einen guten Job und sind entsprechend weit verbreitet. Wir werfen hier bewusst einen Blick in die zweite und dritte Reihe. Webmailer, beispielsweise web.de, google-mail oder 1&1 Basic, bieten ebenfalls eine ganze Reihe an praktischen Funktionen - bis hin zur personalisierten Portalstartseite mit Widgets.

Komplettpaket: SeaMonkey

SeaMonkey aus dem Mozilla-Umfeld ist ein vollwertiges Mail- und Internetpaket für verschiedene Plattformen.
SeaMonkey aus dem Mozilla-Umfeld ist ein vollwertiges Mail- und Internetpaket für verschiedene Plattformen.
Foto: Seamonkey

Der SeaMonkey ist ein Komplettpaket, bestehend aus Browser, Mail- und Chatting-Client sowie HTML-Editor, aus dem Mozilla-Umfeld. Der Komplettansatz geht zurück auf die Ursprungszeit der Webbrowser. Seinerzeit führte der einstige Browser-Marktführer Netscape die Produktlinie "Communicator" als Komplettpaket ein, die später, nach dem zunächst verlorenen "Browser-Krieg", als offenes Entwicklungsprojekt (Open Source) von der Mozilla-Organisation fortgeführt wurde.

Der Mailing- und Newsgroup-Teil der Software bietet einen eingebauten Spam-Filter mit der Möglichkeit, diesen auf die eigenen Anforderungen hin zu trainieren. Benutzer organisieren ihre E-Mails in verschiedenen Ansichten und nach benutzerdefinierten Beschreibungen. Farbliche Hervorhebungen, um beispielsweise die Wichtigkeit anzuzeigen, oder flexible Sortierungsfunktionen gehören zum guten Ton.

Für das Unternehmensumfeld liefert die kostenlose Software wichtige Funktionen wie Verschlüsselung nach S/MIME, Quittierung von Empfangsbestätigungen, digitale Unterschriften und eine Einbindung in LDAP-Verzeichnisdienste, wie beispielsweise das Active Directory. Wie Outlook unterstützt auch SeaMonkey mehrere verschiedene Konten und erlaubt so die Bearbeitung mehrere E-Mail-Adressen in einer einzigen Oberfläche.

Leider müssen Benutzer bei SeaMonkey die TLS/SSL-Verschlüsselung explizit einschalten.
Leider müssen Benutzer bei SeaMonkey die TLS/SSL-Verschlüsselung explizit einschalten.
Foto: Seamonkey

Die aktuelle Version 2.3x ist für alle gängigen Plattformen wie Windows, Linux und OS X verfügbar, die Version 2.1.4 sogar für OS/2. Leider muss der Mail-Anwender bei der Konfiguration selbst darauf achten, dass die SSL/TLS-Verschlüsselung bei einem IMAP-Zugriff aktiviert ist. Ohne nachträglich in den Einstellungen einen Blick darauf zu werfen, fordert SeaMonkey die Daten unverschlüsselt vom Server an. Weiter muss der Anwender bei den SMTP-Versandeinstellungen ebenfalls die SSL/TLS-Verschlüsselung aktivieren. Ansonsten ist SeaMonkey ein gut gelungenes Komplettpaket, das eigentlich eine viel größere Verbreitung haben müsste.