Wie sicher surft Deutschland?

Sichere Internetnutzung - mobile Surfer verhalten sich oft fahrlässig

Deutsche Internetnutzer surfen mit hohem Sicherheitsbewusstsein, aber 48 Prozent haben bereits Erfahrungen mit Viren, Trojanern oder Würmern gemacht. Dies hat eine Studie im Auftrag der Deutschen Telekom ergeben.

Nach Ergebnissen der Umfrage "Wie sicher surft Deutschland?" von TNS Infratest im Auftrag der Deutschen Telekom haben 93 Prozent der deutschen Internetnutzer einen Virenschutz installiert. Eine Firewall ist zumindest bei 81 Prozent der Befragten installiert. Eine Sicherheitssoftware mit Anti-Phishing-Programm haben hingegen nur 49 Prozent im Einsatz. "Auch Anwender, die schon seit Jahren im Netz surfen, unterschätzen Gefahren, die durch E-Mail-Tricks und Betrug entstehen können", sagt Claus-Dieter Ulmer, Datenschutzbeauftragter der Deutschen Telekom.

Insbesondere mobile Surfer würden sich fahrlässig verhalten. So haben gerade mal 25 Prozent einen Virenschutz auf ihrem Smartphone installiert, 18 Prozent haben eine Firewall. Allerdings bestünde hier auf technischer Seite noch Nachholbedarf: Nicht für alle Betriebssysteme existieren Firewalls und Virenschutzsoftware. Komplette Sicherheitspakete werden gerade erst entwickelt. "Wer denkt, kostenlose Virenschutzprogramme und Firewalls schützen Computer, Laptop oder Smartphone ausreichend, irrt. Wer wirklich sicher sein will, setzt auf komplette Sicherheitspakete und spielt Sicherheitsupdates konsequent ein", sagt Claus-Dieter Ulmer.

48 Prozent der Befragten gaben an, schon einmal mit einem Virus, Trojaner oder Wurm gemacht zu haben. Zwei Drittel der Nutzer haben prinzipiell negative Erfahrungen gemacht, die allerdings weniger gravierend waren, wie zum Beispiel Spam. Beim Online-Einkauf sind hingegen schon einmal acht Prozent der Befragten betrogen worden. Fünf Prozent waren schon einmal Opfer einer Phishing-Attacke. Die Nutzer würden ihr Sicherheitsverhalten meist erst mit gravierenden negativen Erfahrungen ändern.

Aus dem Alltag sei das Internet für viele Nutzer nicht mehr weg zu denken. So gaben knapp zwei Drittel der Befragten an, das Internet täglich zu nutzen. Rund 64 Prozent geben an sich nach eigener Einschätzung sicher im Netz zu bewegen. Doch auch diese Gruppe würde in Sachen Sicherheit nicht immer einen kompletten Schutz aufweisen. Neben dem fehlenden Schutz vor Phishing von Passwörtern würde nicht einmal jeder Zweite Ergänzungen zum Browserschutz aufspielen. Bei den Smartphone-Nutzern gaben neun von zehn Nutzern an, mehrmals täglich im Internet unterwegs zu sein. Der Mehrheit (80 Prozent) dieser Nutzer sei zwar bewusst, dass Sicherheitslösungen für Smartphones verfügbar seien, aber nur ein Bruchteil der Nutzer habe dergleichen installiert. Für die Umfrage wurden 1604 Internetnutzer online befragt, die Studie sei repräsentativ für die bundesdeutschen Internetnutzer. (mje)