SIA: Halbleitermarkt wächst wieder leicht

Die Semiconductor Industry Association (SIA) erwartet, dass sich der weltweite Halbleitermarkt beginnend mit dem nächsten Quartal erholt. Das Wachstum falle aber das ganze Jahr 2002 über nur bescheiden aus. Für 2003 und 2004 erwartet die SIA aber ein Umsatzplus von je 20 Prozent.

Für das Jahr 2001 sehen die Schätzungen des Industrie-Verbandes SIA düster aus. Der weltweite Absatz von Halbleitern sinke um 31 Prozent auf 141 Milliarden US-Dollar. Im Jahr 2002 sind sechs Prozent Wachstum ein bescheidener Neuanfang. Bis zum Jahr 2004 sollen die Halbleiter weltweit ein Marktvolumen von 218 Milliarden US-Dollar aufweisen.

Regional aufgeschlüsselt würden die USA den stärksten Markt mit 36 Milliarden US-Dollar in diesem Jahr darstellen - mit Aussicht auf 56 Milliarden US-Dollar im Jahr 2004. In Europa setzt die Halbleiterindustrie nach Angaben der SIA 30 Millionen US-Dollar um. Nächstes Jahr steige der Umsatz nur um ein Prozent, in den Jahren 2003 und 2004 jeweils um 20 Prozent. Mit 44 Milliarden US-Dollar im Jahr 2004 sei zu rechnen.

Japan und der asiatisch-pazifische Raum werde im gleichen Umfang wachsen, prognostiziert die SIA. In Japan steige der Umsatz von 35 Milliarden US-Dollar im Jahr 2001 auf 52 Milliarden in 2004, im asiatisch-pazifischen Raum von derzeit 39 Milliarden US-Dollar auf 67 Milliarden US-Dollar (2004).

Die besten Aussichten hat nach der Prognose der SIA der Metal-Oxid-Semiconductor (MOS)-Markt. MOS-Halbleiter werden in Kommunikationsgeräten eingesetzt, aber auch in Flachbildschirmen. Von weltweit 25 Milliarden US-Dollar im Jahr 2001 sollen MOS-Hersteller 2004 mit Umsätzen von bis zu 38 Milliarden profitieren können.

Für DRAMs, DSPs und Flash-Speicher gibt es ähnliche Prognosen. Aus den 12 Milliarden US-Dollar des weltweiten DRAM-Umsatzes werden 29 Milliarden US-Dollar. DSPs verdoppeln den Umsatz von 4 auf 8 Milliarden US-Dollar (2004). Die Flash-Speicher-Umsätze wachsen laut SIA von 7,8 Milliarden US-Dollar auf 12 Milliarden.

Für den Schub bei Flash-Speichern sorge unter anderem die große Nachfrage nach Digitalkameras. In Japan wurden im ersten Halbjahr 2001 erstmals mehr digitale Kameras verkauft als 35-mm-Kameras. SIA Präsident George Scalise berichtete bei der Vorstellung der jährlichen Marktprognosen von einem führenden Kamerahersteller, der mehr Umsatz mit digitalen als mit herkömmlichen Kameras macht.

Direkte Auswirkungen der Terroranschläge vom 11. September auf die Halbleiterindustrie, etwa durch verzögerten Lufttransport, sind nach Ansicht des Verbandes nicht mehr zu spüren. Laut George Scalise gehören solche Hindernisse für die meisten Bereiche seit dem 1. Oktober der Vergangenheit an. (uba)