IT-Dienstleistungen

Shared Service Center contra Outsourcing

Das klassische Outsourcing erfährt einer Erhebung von Infora zufolge besonders auf dem Gebiet der IT-Dienstleistungen zunehmend Konkurrenz durch Shared Service Center.

Shared Service Center genießen nach einer Befragung von IT-Verantwortlichen aus 188 großen Unternehmen und öffentlichen Institutionen eine deutlich wachsende Akzeptanz. Neben wirtschaftlichen Effekten sehen die Befragten vor allem in der geringeren Abhängigkeit von Dritten Vorteile. Ein weiteres Plus von SSCs sei die langfristige Sicherung der strategischen Kompetenz beim Auftraggeber.

Mit Shared Services werden ähnliche Motive wie beim Outsourcing verfolgt. Im Unterschied zu diesem werden SSCs jedoch von den Unternehmen bzw. öffentlichen Institutionen selbst betrieben.

Nach der Infora-Studie hat dieses Modell eindeutig Zukunft. 59 Prozent der Befragten bewerten die Perspektiven von SSCs als „positiv“ oder sogar als „sehr positiv“ (22 Prozent). Große Skepsis äußern hingegen nur 18 Prozent. Ein weiteres Viertel sieht sowohl positive als auch negative Argumente dafür, ob sich in diesen teilautonom angelegten Serviceorganisationen ein dauerhaft erfolgreicher Ansatz verbirgt.

Für einen Großteil der befragten IT-Leiter stellen SSCs damit eine interessante Alternative zur klassischen Auslagerung von IT-Funktionen dar. Für zwei von fünf weisen die SSCs auf jeden Fall Vorteile gegenüber dem Outsourcing auf. Zusätzlich 26 Prozent sind ähnlicher Auffassung, wenngleich mit gewissen Einschränkungen.

„Zweifellos profitiert die hohe Akzeptanz des Modells Shared Service Center davon, dass einerseits eine zentrale fachliche Konzentration als vorteilhaft empfunden wird, Unternehmen wie öffentliche Institutionen andererseits aber Hemmungen vor dem großen Schritt eines Outsourcings haben“, glaubt Rainer Ullrich von Infora.

Allerdings warnt Ullrich davor, dass sich ein solches Modell mit automatischer Garantie auf Erfolg realisieren lasse. „Werden dafür nicht die erforderlichen organisatorischen Strukturen und Verfahren bis hin zu einem bedarfsgerechten Leistungsportfolio, präzisen Service Level Agreements und transparenten Preisdefinitionen geschaffen, sind die erwarteten Vorteile kaum zu generieren.“

Ullrich weist auch darauf hin, dass die betreffenden Organisationsbereiche frühzeitig in solche Planungen einbezogen werden müssen. „Ihre Akzeptanz ist ein ganz entscheidender Erfolgsfaktor bei den Strategien für Shared Service Center.“ (dsc)