SGI baut Linux-Cluster mit 1024 Itanium-CPUs

Der von schweren finanziellen Sorgen geplagte kalifornische Server-Anbieter Silicon Graphics (SGI) hat 1024 Itanium-2-Prozessoren unter Linux zum Laufen gebracht.

Damit hat SGI nicht nur den eigenen Rekord mit 512 CPUs weit übertroffen, sondern auch demonstriert, dass Open-Source-Systems hochskalierbar sind. SGI setzt als Betriebssystem die Linux-Distribution von Novell/Suse ein; als Hardware kommen Blade-Server des Typs "Altix 4700" zum Einsatz.

Der Supercomputer läuft im Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) in Garching bei München. Dort soll der Cluster als Teil des neuen Bundes-Höchstleistungsrechners HLRB-II seinen Dienst tun. Der HLRB-II soll in Phase I mit 4096 Itanium 2, 17 TByte Hauptspeicher und 330 TByte Plattenkapazität mit SGIs Speicher-Hardware"Infinite Storage" in Betrieb gehen. Jetzt, in der der Anfangsphase, wollen die Betreiber Partitionen mit 256, in der zweiten Phase mit 512 CPUs nutzen.

Um seine Relevanz als Anbieter von Hochleistungsrechnern (High performance computing – HPC) mit Standrad-Komponenten zu demonstrieren, hat SGI auch die unter Linux laufenden Altix-Rechnerserie erweitert. Erstmals bringt das Unternehmen einen x86-basierenden Server auf den Markt. Der kundenspezifisch konfigurierbare "Altix XE" wird von Intels neu vorgestelltem Dual-Core-Prozessor "Xeon 5100" angetrieben und ist für Cluster-Umgebungen vorkonfiguriert. Er unterstützt die Betriebssysteme Red Hat Enterprise Linux (RHEL) 4 und Suse Linux Enterprise Server (SLES) 9 und 10. Das hauseigene Linux-Softwarepaket "ProPack" wird mitgeliefert. Der ab August erhältliche Altix XE kostet ab 3.100 Dollar.

Im Midrange-Bereich bringt der Hersteller den Bladeserver "Altix 450" ab Juli auf den Markt. Laut SGI ist er rund zweieinhalb mal schneller als der Vorgänger "Altix 350". In ihm stecken Dual-Core-Prozessoren und er skaliert bis 38 Sockets. Kosten: rund 14.000 Dollar.

Auch der "Altix 4700", der sich auf über 1.000 CPUs ausbauen lässt, unterstützt jetzt Intels neuesten Dual-Core-Itanium. Laut dem Anbieter konnte die Geschwindigkeit gegenüber bisherigen Blades verdoppelt werden. Der Altix 4700 ist ab sofort für knapp 75.000 Dollar erhältlich.

Schließlich teilt SGI mit, es werde am 30. Juni erklären, wie weit es mit der Reorganisation sei. Anfang dieses Jahres hatte SGI zwölf Prozent seiner Belegschaft, etwa 250 Mitarbeiter, entlassen. Im Mai beantragte das Unternehmen Gläubigerschutz gemäß Paragraph elf des US-amerikanischen Konkursrechts (Chapter 11). Kurz darauf erklärte es, es habe die Genehmigung für eine Restrukturierung sowie 70 Millionen Dollar Finanzierung erhalten. (ComputerPartner / ala)