3D-Technologie auf dem Vormarsch

Sexfilme bald in 3D - Pornoindustrie gespalten

Der Hype um 3D-Technologien auf der Elektronikmesse CES in Las Vegas war auch auf der parallel stattfindenden AVN Adult Entertainment Expo (AEE) ein vorherrschendes Gesprächsthema. Dort wurden auch entsprechende 3D-Hardware vorgestellt.

Das US-Produktionsstudio "Bad Girls in 3D" übernahm die Vorreiterrolle, indem es ein Komplettsystem für 3D-Pornos inklusive monatlichem Streaming-Paket vorstellte. Der Sex-Genuss in 3D ist allerdings nicht gerade billig. Das angebotene 60-Zoll-TV-Gerät von Mitsubishi, zwei 3D-Brillen sowie die ebenfalls inkludierte PC-Komponente kosten knapp 4000 Euro.

Für das Abo von 3D-Pornofilmen, die über das Internet heruntergeladen werden können, verlangt der Anbieter darüber hinaus noch einmal 19,95 Dollar monatlich. Produzent Lance Johnson glaubt dennoch fest daran, dass an 3D auch in der Pornobranche kein Weg vorbeiführen wird: "Seit Jahrzehnten hat die Porno-Industrie alle technologischen Entwicklungen mitgemacht. 2010 und darüber hinaus wird sich alles um 3D drehen. Das zeigt auch das Rekordeinnahmeergebnis von zehn Milliarden Dollar an den Kinokassen, das zu einem Großteil auf das Interesse an 3D-Spielfilmen zurückzuführen ist."

Vielfältig: Auch Pornoindustrie entdeckt 3D. (Quelle: badgirlsin3d.com)
Vielfältig: Auch Pornoindustrie entdeckt 3D. (Quelle: badgirlsin3d.com)
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Johnsons Euphorie wird aber nicht von allen Studios geteilt. "Natürlich ist es beeindruckend, einen Film wie Avatar in 3D im Kino zu sehen. Für die Pornoindustrie sind die technischen Voraussetzungen allerdings nicht annähernd gegeben. Die Diskussion halte ich definitiv für verfrüht", meint Uwe Dittmann, Vertriebsleiter beim deutsch-schweizerischen Studio Magmafilm, im Gespräch mit pressetext.

Um 3D in guter Qualität nutzen zu können, müsse der Vertrieb über Blu-Ray erfolgen. In der Erwachsenenunterhaltung habe sich die Blu-ray-Technologie bisher aber noch nicht durchgesetzt, so Dittmann. Der überwiegende Großteil der Produktionen werde immer noch über DVD vertrieben. "Und die Playstation 3 im Kinderzimmer eignet sich im Normalfall auch nicht als der beste Ort, um entsprechende Filme zu schauen", spricht Dittmann auch auf die allgemein immer noch geringe Verbreitung von Blu-ray-Playern an.