Zahlungsverkehr und Lastschriften

SEPA - Wie weit ist die Umstellung fortgeschritten?

Offensichtlich ist das Bewusstsein in deutschen Unternehmen hinsichtlich der SEPA-Problematik etwas gestiegen. Dies hat zumindest eine aktuelle Studie von ibi research ergeben. Handlungsbedarf besteht wohl dennoch in vielen Unternehmen.

Zum zweiten Mal hat ibi research an der Universität Regensburg zusammen mit einigen Partnern mit einer aktuellen Befragung Trends in Sachen Zahlungsverkehr ermittelt. Die Befragung richtete sich an Unternehmen aller Größenklassen, die zentrale Frage lautete: Wie weit ist die Umstellung für SEPA in den Unternehmen schon fortgeschritten? Die gute Nachricht zuerst: Im Vergleich zu ersten Befragung zeigt die aktuelle Studie eine positive Entwicklung. Nur noch 22 Prozent der Studien-Teilnehmer habe sich mit der SEPA-Thematik noch nicht wirklich auseinandergesetzt.

Das Gesetz zum einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum sorgt in Unternehmen auf unterschiedlichsten Ebenen für Handlungsbedarf. Ab Februar 2014 müssen elektronische Zahlungen im SEPA-Format (Single Euro Payments Area) erledigt werden. Traditionelle Überweisungen im bisherigen Format werden ab dann nicht mehr dem Konto des Empfängers gutgeschrieben.

Bei der ersten Auflage der Studie "SEPA-Umsetzung in Deutschland" Ende 2012 hatte rund ein Drittel aller Befragten Unternehmen, Behörden und Vereine nur vage Vorstellungen von SEPA oder sogar noch gar nichts davon gehört. "Mittlerweile drängt bei der SEPA-Umstellung wirklich die Zeit. Und in Deutschland ist noch zu wenig passiert, es besteht noch großer Handlungsbedarf", so das Statement von Carl-Ludwig Thiele, Mitglied des Vorstandes der Deutschen Bundesbank.

Laut Thiele lag in Deutschland der SEPA-Lastschrift-Anteil im ersten Quartal 2013 bei 0,14 Prozent der Gesamtzahl aller nationalen Lastschriften. So hatte im ersten Quartal die Europäische Zentralbank mit Nachdruck appelliert, das Länder mit großem Lastschriftaufkommen wie Deutschland bis Ende September 2013 mindestens die Hälfte ihrer Transaktionen über SEPA-Lastschriften einziehen.

Die Anzahl der Studien-Teilnehmer, die sofortigen Handlungsbedarf sehen, hat sich gegenüber der ersten Erhebung deutlich erhöht. Große Unternehmen nehmen immer noch eine Vorreiterrolle ein (86 Prozent), während bei kleinere (36 Prozent) und mittlere Unternehmen (65 Prozent) durchaus noch zulegen könnten.

"SEPA betrifft wirklich jeden und es gibt keine Alternative. Gerade Unternehmen, Behörden und Vereine, die regelmäßig Lastschriften einziehen, sollten daher ab sofort die SEPA-Verfahren einführen und testen. Denn eine zu spät vorgenommene Umstellung kann im schlimmsten Fall sogar zu Liquiditätsproblemen im Februar nächsten Jahres führen", warnt Dr. Ernst Stahl von ibi research.

Auf www.sepa-wissen.de stellt ibi research eine Checkliste, FAQs und Studien zum Thema parat. (mje)