Gulp-Auswertung

Selbständige Entwickler fordern 71 Euro in der Stunde

Aufwärtstrend unter IT-Freiberuflern: Nicht nur selbständige Softwareentwickler, sondern auch Berater, Trainer und Qualitätssicherungsexperten fordern ein höheres Honorar als 2013. Das ergab die aktuelle Analyse der Datenbank des Projektportals Gulp.

Einmal im Jahr wertet das Projektportal Gulp die Stundensatzforderungen der 90.000 IT-/Engineering-Freelancer aus, die in seiner Datenbank eingetragen sind. Zum fünften Mal in Folge haben die deutschen Freiberufler ihre Forderungen um einen Euro erhöht und sind mittlerweile bei 76 Euro in der Stunde angekommen. Das sind zwölf Euro mehr als noch 2004.

76 Euro in der Stunde sind allerdings nur ein Durchschnittswert. Wie viel ein IT-Selbständiger für seine Leistung verlangen kann, hängt unter anderem von seiner Position, seinem Alter und seiner Berufserfahrung ab.

Zum fünften Mal in Folge haben die deutschen Freiberufler ihre Forderungen um einen Euro erhöht.
Zum fünften Mal in Folge haben die deutschen Freiberufler ihre Forderungen um einen Euro erhöht.
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Nach Position: Projektleiter und Berater fordern am meisten

Wer viel verdienen möchte, sollte Projekte leiten: Wie schon in den letzten Jahren fordern Projektleiter und Berater überdurchschnittlich hohe Honorare, derzeit 84 beziehungsweise 81 Euro. Neu ist, dass nun auch die Trainer mit ihren Forderungen über dem Schnitt liegen. Sie haben ihre Stundensatz-Erwartung um sechs Euro auf nun 80 Euro erhöht. Immer wieder haben die Trainer ihre Forderungen nach oben geschraubt: In den vergangenen fünf Jahren ergab das eine Steigerung um insgesamt 13 Euro - so viel wie keine andere Gruppe.

Den zweitgrößten Sprung haben im Vergleich zu 2013 die Qualitätssicherungs-Experten von 67 auf nun 70 Euro gemacht. Unverändert bleiben dagegen die Forderungen der Projektleiter, Engineering-Experten und Administratoren. Letztere fordern mit 61 Euro um 23 Euro weniger in der Stunde als Projektleiter.

Die Softwareentwickler sind die anteilsmäßig größte Gruppe in der Gulp-Datenbank. Verändert sich bei ihnen etwas, hat das die größten Auswirkungen auf den allgemeinen Durchschnitt. Und die Entwickler haben ihren Honorarwunsch im letzten Jahr von 70 auf 71 Euro angehoben - eine der Ursachen für die Erhöhung des allgemeinen Durchschnitts.

Nach Alter: Die Mittvierziger sind an der Spitze

Wer zwischen 45 und 50 Jahren alt ist, kann die höchsten Stundensätze fordern: 79 Euro sind das - und damit drei Euro über dem aktuellen Durchschnitt. Freelancer bis 60 Jahren liegen noch genau im Schnitt und ihre Kollegen über 60 mit 75 Euro nur einen Euro darunter. Sie fordern immer noch genau zehn Euro mehr als IT-/Engineering-Selbstständige unter 30 Jahren.