"Sehr gut" mit Vorbehalt

Solide Performance

Die Senderichtung der Frames wurde so gewählt, dass immer benachbarte Ports Frames bidirektional zueinander sandten, also Port 1 nach Port 2 und umgekehrt, Port 3 nach Port 4 und umgekehrt, bis Port 15 nach Port 16 und umgekehrt. Um die Routing-Engine mehr oder weniger stark auszulasten, wiederholten wir die Tests mit unterschiedlich vielen IP-Strömen pro Port. Wir begannen die Messungen mit je einer IP-Adresse und erhöhten anschließend auf 50 und 250 Knoten pro Subnet. Dadurch bildeten wir ein Fast-Ethernet mit insgesamt 12 beziehungsweise 600 oder 3000 Hosts nach, die gleichmäßig auf 12 Subnetze verteilt sind. Die vier Gigabit-Ethernet-Ports zeigten ein Netz aus 200 beziehungsweise 1000 Hosts. Die Tests dauerten 30 Sekunden und unterschieden nach Standard die Paketgrößen 64 Byte, 128 Byte, 256 Byte, 512 Byte, 1024 Byte, 1280 Byte und 1518 Byte.

Der Prüfling löste in puncto Fast-Ethernet alle Aufgaben perfekt, solange sie "im Rahmen blieben", also unterhalb der vom Hersteller gegebenen Grenze von 2500 Rechnern. Denn erst 3000 Endgeräte über 12 Netze verteilt brachten bei den kleinsten Paketen der Größe 64 Byte starke Verluste ein. Die Routing-Leistung ist daher tadellos.

Bei den Gigabit-Tests gab es Probleme mit der Adressauflösung. Die vom Messgerät gesandten ARP-Requests (ARP = Adress Resolution Protocol) wurden vermutlich nicht oder nur falsch beantwortet. Ob der Fehler beim 3Com-Gerät lag oder nicht, konnten wir allerdings nicht mit Sicherheit feststellen.

Die Latenzzeiten maßen wir genauso wie den Durchsatz in einer Eins-zu-eins-Konfiguration mit Frames, die zwischen benachbarten Ports hin und her gingen. Pro Ausgang definierten wir ein Netz und eine IP-Adresse. Die Ports mussten dabei verschiedene Auslastungen bewältigen, nämlich 90, 99 und 100 Prozent; jedoch keine Überlasten, weil diese stets zu nicht reproduzierbaren Ergebnissen führen. Die Testdauer betrug 30 Sekunden; die verwendeten Frame-Größen waren dieselben wie bei den Durchsatztests.

Die gemessenen Werte sprechen für hohe Qualität, denn sie unterscheiden sich kaum von den üblichen Layer-2-Zeiten. Mit anderen Worten arbeitet das Gerät auf der zweiten und dritten OSI-Schicht ungefähr gleich schnell. Die erhöhten Latenzzeiten bei einer vollen Belastung bedeuten in der Praxis keinen Nachteil, weil der 100-Prozent-Fall nur selten vorkommt.