Sega-Spiele bald auf i-mode-Handys

Sega und der japanische Telekommunikationsriese NTT DoCoMo wollen Segas Dreamcast-Konsole und Spielhallen-Automaten über einen zentralen Server mit NTT DoCoMos i-mode-Handys verbinden. Der neue Service wird laut NTT DoCoMo im dritten Quartal 2001 starten.

Damit soll es unter anderem möglich sein, Spiele-Charaktere auf ein i-mode-Handy zu laden und dort - ähnlich wie das Tamagotchi - zu trainieren. Nach dem Rücktransfer auf die Dreamcast-Konsole oder Segas Spielhallen-Automaten (Arcade-Gaming-Maschinen) seien diese stärker und könnten die Herausforderungen des Spiels besser meistern, umriss eine Sega-Sprecherin eine Vision für den neuen Service.

Sie räumte allerdings ein, dass noch viel Entwicklungsarbeit erforderlich sei, bevor erste Anwendungen für die neue Plattform möglich sind. "Als erstes geht es jetzt darum, die verschiedenen Plattformen über einen zentralen Server zu verbinden", sagte sie. Neben der technischen Seite prüfen die beiden Unternehmen derzeit Marketingmaßnahmen, mit denen sich der neue Service in bare Münze umsetzen lässt.

Für Sega ist die Kooperation mit NTT DoCoMo von wichtiger strategischer Bedeutung. Wie berichtet, stellt das Unternehmen die Produktion seiner Spielekonsole Dreamcast ab März ein und wird sich künftig allein auf die Entwicklung von Spielesoftware konzentrieren. Der Grund: Die Spielekonsole ist der größte Verlustbringer für Sega. Einen weiteren Schub erwartet sich Sega durch die Vergabe von Lizenzen für die Dreamcast-Technologie an andere Unternehmen. Wie berichtet, entwickelt die britische Firma Pace derzeit Set-Top-Boxen für digitales Fernsehen, über die man Dreamcast-Spiele herunterladen kann.

Zudem setzt Sega künftig verstärkt auf den Markt für mobile Geräte. Das Unternehmen wird bald Spiele für Palm-PDAs und auch Software für die Mobiltelefone von Motorola liefern. Die Kooperation mit NTT DoCoMo ist daher folgerichtig, zumal der TK-Konzern prosperiert. Anders als WAP in Europa hat sich in Japan NTTs Handy-Webdienst i-mode mit mehr als 17 Millionen Nutzern als voller Erfolg erwiesen.

NTT DoCoMo hat erst im Januar den weltweit ersten Internetdienst für Handys auf Java-Basis in Betrieb genommen. Mit Java sei es möglich, eine größere Bandbreite von Internetsoftware über Mobiltelefone zu benutzen, verspricht das Unternehmen. So könnten Handybesitzer damit beispielsweise Spiele herunterladen und gegeneinander über das Netz spielen. Durch die Kooperation mit Sega verschafft sich NTT DoCoMo damit Zugang zu neuen Inhalten. Letztes Jahr hatte der TK-Riese auch einen Deal mit Sony und dessen Playstation-Spielen verkündet. (jma)