SCO: IBM AIX ist ab sofort illegal

Die SCO Group hat die Unix-Lizenz von IBM widerrufen und damit AIX, das kommerzielle Derivat von Big Blue, für illegal erklärt. Gleichzeitig hat SCO seine Klageschrift gegen IBM ergänzt.

Das Unternehmen fordert, IBM müsse Nutzung und Vertrieb von AIX einstellen und alle im Besitz des Unternehmens befindlichen Kopien des Quellcodes von Unix System V zurückgeben oder zerstören, berichtet die Computerwoche. Das Verfahren ist derzeit vor einem US-Bezirksgericht in Utah anhängig.

IBM erklärte, es werde gegen die Klage vorgehen, weil seine Lizenzvereinbarung nicht widerrufbar sei und sich darum auch nicht aufkündigen lasse. SCO hatte IBM im März auf eine Milliarde US-Dollar Schadenersatz verklagt (wir berichteten). Das auf Unix-Systeme für Intel-basierende Server spezialisierte Unternehmen beschuldigt IBM unter anderem, es habe wissentlich Code-Bestandteile des originalen Unix, dessen Rechte SCO 1995 von Novell gekauft hatte, an die Open-Source-Gemeinde weitergegeben und damit das Geschäft von SCO erheblich geschädigt.

Welche Code-Teile das genau sein sollen, hat SCO bislang nicht allgemein öffentlich gemacht mit der Begründung, die Linux-Entwickler könnten sonst ihre Sourcen entsprechend ändern und die Spuren des Diebstahls von SCOs geistigem Eigentum verwischen. Lediglich amerikanische Analysten hatten bisher Einsicht in den Programmcode.

SCO hatte IBM eine Frist von 100 Tagen zur außergerichtlichen Beilegung des Verfahrens eingeräumt, die am Freitag vergangener Woche ausgelaufen war. Neben der Verfügung gegen die weitere Nutzung von AIX fordert SCO auch noch Schadenersatzzahlungen aus dem Unix-basierenden Workstation- und Server-Geschäft von IBM ("Intellistation", "RS/6000", "eServer pSeries"). Diese macht das Unternehmen ab Ablauf der Frist geltend. (Computerwoche/Jürgen Mauerer)

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