Plattform für Wissenschaftler

SciLife: Social Networking für Forscher

Forscher der Universitäten Heidelberg, Dresden und Lausanne haben die Kommunikationsplattform gestartet. Sie soll Wissenschaftlern verschiedenster Fachrichtungen den wissenschaftlichen Diskurs und den Austausch erleichtern.

Auf der Grundlage etablierter Social Networks haben Mitglieder die Möglichkeit ihr eigenes Profil anzulegen, Forschungsschwerpunkte zu hinterlegen und Gruppen zu gründen. Da sich die Plattform an ein internationales Publikum richtet, ist SciLife komplett in englischer Sprache gehalten. "Neben den etablierten Wissenschaftler sollen aber auch Studenten oder anderweitig Interessierte das Netzwerk nutzen. Denn gerade auf der Suche nach Diplom- oder Doktorarbeitsthemen ist man darauf angewiesen zu wissen, was in den Instituten passiert", erzählt Mitinitiator Kai Uhrig auf pressetext-Nachfrage.

Das derzeit noch komplett aus privaten Mitteln finanzierte Projekt soll Wissenschaftlern die Möglichkeit geben, herauszufinden, ob es an benachbarten Universitäten oder innerhalb der eigenen Einrichtung Geräte mit freien Kapazitäten gibt, die man nutzen kann. Ein weiterer erhoffter Anwendungsbereich ist der Austausch über erfolgreich erprobte Forschungsmethoden und die Vermittlung von Hilfe bei Fragen zu diesen. "Wenn die Plattform nach unseren Erwartungen wächst, wissen wir, dass wir langfristig sicher mehr Geld brauchen werden und suchen deshalb nach Unternehmen, die sich über SciLife präsentieren wollen", so Uhrig. Diese müssten dann im Gegensatz zu Privatpersonen und öffentlichen Forschungseinrichtungen, für die der Zugang kostenfrei ist, jedoch Gebühren bezahlen. Als weitere Finanzierungsmöglichkeit haben die SciLife-Macher die zielgruppenorientierte Werbung für sich entdeckt.

Für eine schnelle Suche nach potenziellen Projektpartnern haben Mitglieder die Möglichkeit ihre eigenen Forschungsgebiete sowie die ihnen zur Verfügung stehende Technik in ihrem Profil aufzulisten. "Bei der Suche nach DNA würden dann alle Mitglieder und Gruppen, die sich damit beschäftigen, angezeigt", so Uhrig. Neben der Suche nach Personen und Themen kann auch gezielt nach Forschungsstandorten "gefahndet" werden. "Wir haben für die großen deutschen Universitätsstädte ein Grundgerüst an Forschungseinrichtungen eingegeben. Im Fortgang sollen die Mitglieder diese Liste kontinuierlich erweitern", erklärt Uhrig. Um sich Unternehmen vorzustellen, haben Mitglieder zudem die Möglichkeit Lebenslauf, Kurzprofile, Forschungsaktivitäten oder Veröffentlichungen hochzuladen.

Als langfristiges Ziel wollen die Heidelberger Wissenschaftler ein Forschungsnetzwerk aufbauen, dass nach eigenen Worten ein wirklichkeitsgetreues Abbild der Forschungslandschaft darstellt. Bisher, so die Entwickler, haben sich 300 Mitglieder angemeldet. Für die Idee ein derartiges Forschernetzwerk aufzubauen, wurde das Team um Uhrig auf der CeBit 2008 beim Gründerwettbewerb des Bundeswirtschaftsministeriums 'Mit Multimedia erfolgreich starten' prämiert. (pte/mje)