Schwarzes Kästchen vorgestellt

Hat ein Konzern wie IBM erst einmal erkannt, welche Kraft im Internet steckt, dann setzt ein produktives Umdenken ein: Auf einmal sind alle Produkte Web-tauglich, und der Riese hilft sogar einem Mittelständler, kommerzielle Erfolge im Internet zu landen. Im Gegensatz zu anderen Unternehmen interpretiert IBM den Netzwerkcomputer als würdigen Nachfolger für die Terminals.

Von: Hans-Jörg Schilder

Auf "Lösungen, die sicher, skalierbar und stabil sind", setzt Sanjaya Addanki, der Vice-Präsident der IBM-Abteilung Networking Computing Solutions. Dafür lieferte er Anfang November die ersten Beispiele: Der Netzwerkcomputer und auch mehrere Softwareprodukte wurden erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Dabei scheint der Netzwerkcomputer (NC) niemanden aus der Fachwelt zu beeindrucken. Nur drei oder vier der fast 50 Journalisten nahmen nach der Pressekonferenz die Gelegenheit wahr, sich ein kleines Testnetzwerk anzuschauen, an das ein NC-Terminal angeschlossen war.

Der NC gibt auch nur wenig Spektakuläres her. Konzipiert für den Ersatz von Terminals, wird er vorzugsweise für Banken, Versicherungen und Unternehmen interessant sein, die im AS/ 400- oder Mainframe-Umfeld Client/Server-Anwendungen fahren. In der Testinstallation basierte der Windows-NT-Server auf einem darunterliegenden X-Windows-Betriebssystem. Das Terminal präsentiert dem Nutzer einen Windows-Bildschirm, aus dem er sich die verschiedenen Anwendungen zur Textverarbeitung oder für das Internet laden kann. Standardmäßig verfügt der NC über eine parallele und eine serielle Schnittstelle sowie einen PCMCIA-Steckplatz, so daß für eine zusätzliche Speichererweiterung Platz vorhanden ist. Ethernet- beziehungsweise optional Token-Ring-Steckplatz sowie Tastatur-, Monitor- und Mausanschluß sind ebenfalls vorgesehen. Der Arbeitsspeicher umfaßt standardmäßig 16 MByte, die sich auf 32 oder 64 MByte aufrüsten lassen.