Schlechte Web-Infrastruktur kostet Afrika Milliarden

Nur vier Prozent der afrikanischen Bevölkerung hat Zugang zum Internet, die Mehrheit davon lebt in Nordafrika oder in der Republik Südafrika. Schuld daran ist zum Teil die fehlende Infrastruktur, die den Preis für Hochgeschwindigkeits-Internet über Kabel in die Höhe treibt, berichtet die New York Times.

75 Prozent des afrikanischen Internet-Traffics wird über Großbritannien oder die USA geroutet. Dieser Umweg kostet afrikanische Staaten jährlich Milliarden an US-Dollar, die nicht anfallen würden, gäbe es eine adäquate Infrastruktur. E-Mails, die aus Afrika über Kabel gesendet werden, laufen alle durch ein und dieselbe Glasfaserkabelleitung, die vor der afrikanischen Westküste verläuft.

Dieses Kabel war 2002 um 600 Mio. US-Dollar unter Wasser verlegt worden, um Afrika schnelleren und billigeren Zugang zum Internet zu garantieren. Doch selbst heute ist von den erhofften positiven Veränderungen noch wenig zu spüren. Jene Telekommunikationsunternehmen, die mit dem Kabel verbunden sind, befinden sich in staatlicher Hand und besitzen das Monopol, was zu hohen Preisen führt. Leichte Verbesserungen sind jedoch spürbar.

In Ruanda musste man 2003 noch 1.000 US-Dollar pro Monat für einen Internetzugang zahlen. Nachdem ein privates Unternehmen Internet- und Mobiltelefonprovider geworden war, sank der Preis auf 90 Dollar pro Monat, doch für die Einwohner Ruandas, die ein Durchschnittseinkommen von 220 Dollar pro Jahr haben, ist dies immer noch sehr hoch.