Schlechte Noten für deutsche Amtsstuben

Vernetzung der Ämter unzureichend

Als besonders lästig empfinden es die Deutschen, wenn sie für ein einziges Anliegen mit mehreren Behörden in Kontakt treten müssen. Sechs von zehn Befragten halten die Vernetzung zwischen den Ämtern für unzureichend. Für jeden Vierten hat sich das Verhältnis zur öffentlichen Verwaltung allgemein verschlechtert. Drei Viertel der Befragten haben in den zurückliegenden zwölf Monaten keinen Kontakt zu einer Behörde aufgenommen. Im Vorjahr waren es 71 Prozent.

Laut Studie spielt das Telefon in Deutschland die wichtigste Rolle bei der Abwicklung von Behördenangelegenheiten. Mehr als die Hälfte der Deutschen nimmt telefonisch Kontakt zu Ämtern auf. Einen erfolgversprechenden Schritt, um das angeschlagene Verhältnis zwischen Bürger und Verwaltungen zu verbessern, sieht Holger Bill in der Einführung eines zentralen Bürgertelefons.

Unter einer einheitlichen Rufnummer "115" sollen Bürger rund um die Uhr Behördendienstleistungen erfragen und abwickeln können, TecChannel berichtete. Vorbild ist die Ämter-Hotline "311" in New York. "Mit der '115' entsteht eine zentrale telefonische Anlaufstelle, die behördenübergreifend eine große Chance für einen grundlegenden Wandel der Service-Kultur in deutschen Ämtern bietet", glaubt Bill.